Vorstand und Festausschuss des Musikvereins Rothenkirchen bedauern, das 250-jährige Bestehen nicht würdig begehen zu können.
Karl-Heinz Hofmann Der Musikverein feiert sein 250. Jubiläum im Herzen. Es konnte leider nicht sein, was hätte sein sollen. So bedauern der Vorstand und der Festausschuss des Musikvereins Rothenkirchen, ihr 250. Jubiläumsfest nicht feiern zu können.
Gefeiert werden sollte vom 3. bis 5. Juli, stattdessen gab es am Freitag ein virtuelles, musikalisches "Vergelt's Gott" mit mit dem Video "250 Jahre Blasmusik in Rothenkirchen - In Freundschaft vereint". Es ist gedacht als musikalischer Gruß an alle Blasmusikfreunde und wurde von Lukas Bruckmeyer arrangiert.
"Der Titel spricht uns aus der Seele, auch wenn wir momentan nicht alle gemeinsam musizieren und in den Festzelten feiern können", sagt die Vorsitzende Meike Steiger.
Viel Vorbereitungsarbeit
Vor der virtuellen Botschaft blickt der Vorstand zurück auf viel Arbeit in den vergangenen Monaten, aber auch auf die musikalischen Highlights, wie beispielsweise das Benefizkonzert mit Uli Scherbel im Naturbad oder die Auftritte und Konzerte bei Musikfreunden in Kraisdorf, Weißenbrunn, Augsfeld und Roßfeld. Auch so manche Meilensteine der Vergangenheit werden in bewegenden Worten aus der Chronik geholt. Die Tradition des Musikvereins Rothenkirchen geht nachweislich bis zum Jahr 1770 zurück.
Der Weg führt dabei ins Kirchenarchiv der Pfarrei Lahm. Dort heißt es über die Kircheneinweihung, dass am Tag der Konsekration der Morgensegen von den Rothenkirchener Musikanten mit Trompeten und Waldhörnern angestimmt wurde.
Schon damals, vor 250 Jahren, erwiesen die Musikanten großes Durchhaltevermögen, denn die Feier begann am 30. September, wurde am 1. Oktober mit einem Morgensegen fortgesetzt und endete nachts um drei Uhr mit Musik. Aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind nur noch wenige Aufzeichnungen und Bilder vorhanden. Erst 1949 ist nach der Wiedergründung ein Musikfest mit Platzkonzert und Wertungsspielen erwähnenswert.
In den Jahren 1964 und 1965 fanden sich 21 Jugendliche zusammen und erlernten beim Dirigenten Josef Neubauer das Musizieren. Die Begeisterung und die Lernbereitschaft der jungen Musiker waren groß. So erlebte der MV Rothenkirchen mit der Gründung der Jugendkapelle im Februar 1966 einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 1985 fing sich der Verein wieder sehr schnell und setzte 1988 zur 800-Jahr-Feier von Rothenkirchen einen weiteren Höhepunkt im Vereinsgeschehen. Es konnte aufgrund großherziger Spender und Sponsoren eine neue Tracht angeschafft werden.