"Vierseitenhof modern interpretiert", beschrieb Ralph Kroder, der Planer des Städtischen Kommunalunternehmens Baiersdorf (SKB), seinen Vorentwurf für die neue Kindertagesstätte: Vier Grundkörper sind mit einem Flur verbunden, der den nutzbaren Innenhof umgibt. Die zwei größten Baukörper sind flächenmäßig identisch und nehmen je zwei Kindergarten- beziehungsweise Krippengruppen auf. Die dritte Seite ist für Technik und Personal vorgesehen; die vierte soll ein öffentlicher Bereich sein, im weitesten Sinne für Elternfortbildung und -beratung.
Der 180 Quadratmeter Innenhof bringt Licht in die Flure und macht das Gebäude überschaubar, für die kleinen Nutzer wie für die Betreuer. Alle Gebäudeteile sollen Satteldächer mit Begrünung als Kühlung im Sommer eventuell mit Solarthermie und/oder Photovoltaik erhalten. Die Idee, zweigeschossig zu bauen, verwarf man aus mehreren Gründen. Hauptsächlich wegen des Brandschutzes, der sehr aufwendig wäre, wie am Kindergarten in der Seligmannstraße zu sehen ist. Und auch, weil die Kosten für eine Aufstockungsmöglichkeit recht hoch wären, denkt man an Treppen oder Aufzug sowie tragende Betondecken.
Alle Ausschussmitglieder waren von der Bauidee angetan. "Den Plan nicht verschlimmbessern", riet Seidel. Denn mit einer neuen Planung sei die Zuschussantragsfrist nicht zu halten. Für die Zukunft solle die Stadt aber bei ihren Bauvorhaben auch in die Höhe bauen.
Bauprojekt in Wellerstadt
Dies ist beim Projekt der Gewo-Bau "Wohnen an der Regnitz" am Ortsausgang von Wellerstadt Richtung Forchheim der Fall. Der Hauptbaukörper auf dem 1,2 Hektar großen Gelände beim Kraftwerk wird treppenförmig bis zu fünf Stockwerke hoch. Die Reihenhäusergruppe hat aus Schallschutzgründen die Wohnzimmer Richtung Fluss.
Der Ausschuss arbeitete die bisher eingegangenen Anregungen der Träger öffentlicher Belange ab. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) schrieb unter anderem: "Die Planung kommt dem Wohndruck in der Stadt Baiersdorf entgegen." Dieser Auffassung ist auch der Stadtrat.
Insbesondere der Bürgermeister kritisiert dabei das Vorgehen des Landratsamts Erlangen-Höchstadt, das eine Lärmschutzmessung nicht an den Laubengängen vor den Wohnungen, sondern an der Hauswand fordert. "Es sucht das Haar in der Suppe mit dem Mikroskop", kommentierte er die umgesetzten Drehwünsche für der Gebäude, die dem Bauamt aber noch nicht ausreichen. Viele Bürgermeister im Kreis beklagten, die Haltung des Amts, das angeblich nur das Baugesetzbuch durchsuche, um etwas zu verhindern. Ohne Anwalt könne man kaum mehr in Verhandlungen mit dem Landratsamt gehen.
"Bachwiesen" in Igelsdorf
Das Abwägungsverfahren wurde auch für das Baugebiet "Bachwiesen" in Igelsdorf durchgeführt. Das Areal mit 0,7 Hektar soll anstelle des im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Baugeländes im Ortsnorden baureif werden. Denn dort sind große Immissionsschutzabstände zu einem Großviehhalter einzuhalten. Die "Bachwiesen" grenzen an das Baugebiet Bergstraße-Nord. Es muss noch geklärt werden, ob das Obeflächenwasser in das bereits gebaute Becken eingeleitet werden kann.
In die Erschließungsplanung und damit in den notariellen Vertrag zwischen Stadt und Grundstückeigentümern, so erläuterte Galster, muss aufgenommen werden, dass die Erschließungsstraße eine Privatstraße bleibt, aber mit öffentlicher Zweckbestimmung. Die Stadt wird die Abwassereinrichtungen bis zur Grenze des künftigen Baugebiets mit acht Bauplätzen errichten; dahinter sind sie Eigentum der Bauherrn. Das gilt insbesondere für das notwendige Hebewerk.