Mit der "Schtoodlhenna" wollen die Gemündaer Vereine für Furore sorgen

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Die Dorfgemeinschaft Gemünda - vertreten durch (von links) Hendrik Dressel, Hermann Gossenberger, Gudrun Jöchner, Michael Löhlein, Sylvia Franz und Gerhard Jöchner - lädt im September wieder zur "Schtoodlhenna" in die Zehntscheune. Foto: Bettina Knauth
Die Dorfgemeinschaft Gemünda - vertreten durch (von links) Hendrik Dressel, Hermann Gossenberger, Gudrun Jöchner, Michael Löhlein, Sylvia Franz und Gerhard Jöchner - lädt im September wieder zur "Schtoodlhenna" in die Zehntscheune.  Foto: Bettina Knauth

Alle drei Jahre lässt die Stiftung "1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda" in der historischen Zehntscheune am Jägershof die Tradition des "Abdruschfestes" wi...

Alle drei Jahre lässt die Stiftung "1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda" in der historischen Zehntscheune am Jägershof die Tradition des "Abdruschfestes" wiederaufleben. So wie früher nach der kräftezehrenden Ernte das ganze Dorf beim Dreschen zusammenhalf und feierte, so stellen heute die ortsansässigen Vereine gemeinsam mit der Kirchengemeinde eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe mit reichlich Kultur und Kulinarischem auf die Beine. "In unser Fest sind alle Akteure des öffentlichen Lebens in Gemünda involviert", erläutert Hermann Gossenberger, der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung.
2017 beginnt die mittlerweile neunte "Schtoodlhenna" mit einem Knaller: Zu einem "Abend, den Ihnen Ihre Krankenkasse bezahlten müsste" laden "Die Schwestern" vom Kabarett Leipziger Pfeffermühle am Donnerstag, 14. September, ein. Hendrik Dressel, Vorsitzender der Stiftung, hatte das aktuelle Programm der vier Schauspielerinnen und Sängerinnen Stephanie Hottinger, Lydia Roscher, Franziska Schneider und Sabine Töpfer im Januar in Leipzig gesehen. "Ich war derart begeistert, dass ich nach der Vorstellung zu ihnen gesagt habe: "Nicht eure CD, sondern euch will ich", berichtete Dressel beim Pressegespräch schmunzelnd. Nach einigen Verhandlungen erklärte sich die Kabarettbühne schließlich bereit, "in die Prärie zu kommen", wie Dressel es ausdrückt. Damit möglichst viele Zuschauer in den historischen Stadl passen und die "Gemünner" mit dem Gastspiel des renommierten Kabarettensembles keinen finanziellen Schiffbruch erleiden, wird der hintere Teil der Zehntscheune eigens mit einem Podest erhöht. Rund 220 Zuschauer sollen so freie Sicht auf die Bühne bekommen.


Um die Besucher "kümmern"

Dort werden sich "vier umwerfende Powerfrauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten", den ganzen Abend um die Besucher kümmern, wie es in der Ankündigung heißt. Angesichts "großer Missstände im Land" kämpfen die Schwestern an zwei Fronten, "für das Leben ihrer Patienten wie auch für ihr eigenes Überleben". Wie sie sich dabei "mit unbändiger Spiel- und Spottlust" nicht unterkriegen lassen, wie sie selbst bitterste Pillen charmant servieren, können die Besucher zum Auftakt der diesjährigen "Schoodlhenna" am 14. September ab 20 Uhr verfolgen (Einlass ab 19 Uhr).
Am Tag danach geht es weiter mit der Vollblutmusikerin Suzan Baker. Virtuos an der Gitarre von ihrem Partner Dennis Lüddicke begleitet, zeigt die Sängerin und Songwriterin auf Einladung des Obst- und Gartenbauvereins am 15. September ab 20 Uhr, wie vielfältig ihre Eigenproduktionen sind. Egal ob Pop, Rock, Latin, Balladen oder Reggae: Die gefühlvollen und zugleich spritzigen Songs transportieren gekonnt Bakers Freude an der Musik und am Leben.
Schottisch kommt der Samstag daher: Zum fünften Mal hat der Hobby-Dudelsackspieler und Whisky-Liebhaber Michael Löhlein am 16. September um 20 Uhr renommierte Pipe Bands, wie Muguntia (Mainz) oder Glen Regnitz (Forchheim), in die Zehntscheune eingeladen. Neben traditionellen wie modernen Dudelsackweisen erwarten die Besucher Tanzvorführungen (Bürglaß-Tanzstudio Agnes Mirska-Bihler) und Gänsehaut-Gesang von Franziska Lorenz. Zum Schluss spielen "Joanna and the Soulmates". Dazu gibt es schottische Speisen, Guinness und Kilkenny vom Fass sowie Whisky. "Der gesamte Reinerlös wird an die Palliativstation des Coburger Klinikums gehen", so Löhlein.
Am Sonntag, 17. September, bitten die Gemünner Kirchengemeinde, der Imkerverein und die Feuerwehr Gemünda um 10 Uhr zu "einem Gottesdienst der anderen Art" in die Scheune. Daran schließen sich ein (klingender) Frühschoppen, Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen an. Musikalisch unterstützt werden sie von dem ökumenischen Chor Il Canto und Joseph Neudert.
Zum Abschluss lädt am 30. September ab 19.30 Uhr der Männergesangverein Frankonia Gemünda unter dem Motto "Rock meets Klassik" zu einem "Rendezvous der Gegensätze" ein. Chorleiterin Julia Günter und ihre 25 Sänger wollen gemeinsam eine Brücke schlagen, von Verdi über die Beatles, Elvis und Queen bis hin zu den Prinzen. Unterstützt werden sie dabei von den Autenhausner Musikanten und Beatrix Seidlitz an der Violine. "So ein Programm traut man einem normalen Männerchor nicht zu", verspricht Vorsitzender Gerhard Jöchner. Aber die Mannen von der Frankonia sind eben kein "normaler Männerchor", schließlich traten sie als erster Männergesangverein überhaupt beim Nürnberger Bardentreffen auf. So darf mit Spannung erwartet werden, wie sie den Bogen von "Der Mond ist aufgegangen" über "Bohemian Rapsody" und "Music" bis hin zum "Mann im Mond" hinbekommen. Den Abend werden zunächst das Tambachtal-Trio (Joseph Neudert, Otto Schindler und Harald Güntzel) und dann die Punkband "Cinderella's Baby" beschließen.
Informationen zu allen Veranstaltungen (Eintrittspreise, Vorverkauf etc.) unter www.schtoodlhenna.gemuenda.de oder Telefon 09567/274 (Familie Jöchner). Speziell für den Schottischen Abend erteilt Michael Löhlein Auskünfte (Telefon 0151/54719514). bek