Sportlich elegant saß der Angeklagte im Amtsgericht neben seinem Verteidiger Till Wagler. Dass der Mann aus dem östlichen Landkreis Lichtenfels in seinem Garten gegen einen ungebetenen Besucher sogar ...
Sportlich elegant saß der Angeklagte im Amtsgericht neben seinem Verteidiger Till Wagler. Dass der Mann aus dem östlichen Landkreis Lichtenfels in seinem Garten gegen einen ungebetenen Besucher sogar mittels Schaufel gewütet haben soll, passte so gar nicht zum ersten Eindruck.
Was auch nicht zum ersten Eindruck des Verfahrens passte, war der Umstand, dass letztlich die Staatsanwaltschaft eine Einstellung anregte.
Gefährliche Körperverletzung, dieser Vorwurf stand im Raum, und er wog schwer. Am 26. Mai des vergangenen Jahres war dem 31-jährigen Angeklagten in dessen Garten ein ihm fremder Mann begegnet.
Im Gebüsch versteckt
Der wiederum hatte dort hinter einem Busch kauernd Schutz davor gesucht, entdeckt zu werden. Es war 22 Uhr, es war dunkel, und es kam erst zu Irritationen, dann zu Schubsereien und letztlich zu einem Schädel-Hirn-Trauma. Das hielt Staatsanwältin Claudia Schellhorn in ihrer Anklage fest.
Erst soll der 31-Jährige den Überraschten mit zwei Aluminiumstangen traktiert haben. Als dieser floh, soll er ihm nachgesetzt haben, um ihm die Schaufel über den Kopf zu schlagen. "Der Kopf hat schon gebrummt - vier bis sechs Wochen lang, aber wirklich", gab das Opfer im Zeugenstand an. Und weiter: "Das hat einen Wahnsinnsschlag getan."
Den Garten habe er aufgesucht, weil er eine Affäre seiner Freundin vermutete. Als er ihr Auto in der Straße stehen sah, habe er sich nun überzeugt in die Deckung zurückgezogen.