Mit den Freunden in Berlin

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Einen Einblick in ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete gab Emmi Zeulner (CSU) den Gästen aus Himmelkron und Kynsperk. Dabei schnitt sie alle derzeit brennenden politischen Probleme an. Fotos: privat
Einen Einblick in ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete gab Emmi Zeulner (CSU) den Gästen aus Himmelkron und Kynsperk. Dabei schnitt sie alle derzeit brennenden politischen Probleme an. Fotos: privat

Partnerschaft  Die Himmelkroner besuchten mit einer Abordnung ihrer tschechischen Partnergemeinde Kynsperk die Bundeshauptstadt. Dort trafen sie CSU-Abgeordnete Emmi Zeulner, die ein neues Gesetz zur Palliativ-Medizin ankündigte.

Himmelkron/Berlin — Viele Städte und Gemeinden aus dem Kulmbacher Land unterhalten Partnerschaften zu ausländischen Kommunen. Doch nicht jede ist mit Leben erfüllt. Das verhält sich anders in Himmelkron: Die Partnerschaft mit dem tschechischen Kynsperk - vor 13 Jahren offiziell besiegelt - wächst, blüht und gedeiht. Jedes Jahr lassen sich die Verantwortlichen etwas Neues einfallen. Dieses Mal weilte eine Kynsperker Delegation auf Einladung ihrer deutschen Freunde zwei Tage lang in Berlin.
Damit bedankten sich die Himmelkroner dafür, dass sie im vergangenen Jahr Prag besuchen durften. Die Gastgeber ließen nichts unversucht, ihren tschechischen Freunden einen möglichst angenehmen und informativen Aufenthalt in der Bundeshauptstadt zu bescheren.

Fundiertes Wissen vermittelt

Und so hatte Partnerschaftsbeauftragter Erwin Tischer zusammen mit Organisator Reinhard Stelzer ein buntes Programm vorbereitet. Letzterer glänzte mit seinem überaus reichen, fundierten Geschichtswissen, so dass er der Gruppe viel Wissenswertes vermitteln konnte. Schon am Potsdamer Platz erhielten die Gäste detaillierte Informationen über die mondänen Gebäude rund um das Sony-Center. Ob Holocaust-Denkmal, Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor, die Museumsinsel oder der Gendarmen-Markt: Reinhard Stelzer ließ keinen wichtigen Aspekt aus. Gleiches galt für Schloss Sanssouci in Potsdam, einem weiteren Ziel.
Höhepunkt der Reise aber war ein Besuch im Reichstagsgebäude. Dort erlebte die deutsch-tschechische Gruppe eine Debatte um den Haushalt der Bundesrepublik. Zu später Stunde bot eine Stippvisite in der Reichstagskuppel einen grandiosen Blick über die Metropole.
Zuvor waren die Gäste von Emmi Zeulner (CSU) empfangen worden. Im Paul-Löbe-Haus ging die Bundestagsabgeordnete auf die aktuellen politischen Themen ein. Sie freute sich darüber, dass der Bundeshaushalt 2015 der erste seit vielen Jahrzehnten ist, der ohne Neuverschuldung auskommt.

Auswirkung auf Kulmbach

Zeulner kündigte ein eigenes Gesetz zur Palliativ-Medizin an, für das sie ein Positionspapier erarbeitet hatte. Das gestatte es, in Kulmbach eine spezialisierte, ambulante Palliativ-Versorgung mit Fachkräften zu organisieren. "Mit meinen Bemühungen bin ich hier nicht gegen die Wand gelaufen."
Mit der Asylproblematik schnitt die Abgeordnete ein Thema an, das gerade in Himmelkron Brisanz hat. Dort sollen - wie mehrfach berichtet - bis zu 180 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Abgeordnete meinte, dabei handle es sich hauptsächlich um Kriegsflüchtlinge aus dem Nahen Osten. Die Bundesregierung müsse ihrer politischen und humanitären Verantwortung gerecht werden und für eine menschenwürdige Unterbringung sorgen. Allerdings sollte auch genau geprüft werden, ob jeder Antragsteller wirklich ein Anrecht auf Asyl habe. Die Abschiebungsquote liege derzeit in Deutschland bei nur sechs Prozent.
Bürgermeister Gerhard Schneider und dessen Kynsperker Amtskollege Tomasz Svoboda dankten der Politikerin mit einem Präsent. An der Diskussion hatten unter anderem teilgenommen der ehemalige stellvertretende Himmelkroner Bürgermeister Helmuth Fischer sowie der amtierende 3. Bürgermeister Peter Aßmann. Die Kynsperker Delegation verstärkte stellvertretende Bürgermeisterin Stepanka Neubergova.

Weitere Aktionen geplant

Alle Teilnehmer der Fahrt waren sich einig, die Partnerschaft mit weiteren gemeinsamen Aktionen auszubauen. So sprachen die Kynsperker für Februar nächsten Jahres eine Einladung aus. Dort befindet sich ein gastronomischer Betrieb auf einem Brauereigelände, der gegenwärtig saniert wird.