Lokale Arbeitsgruppe Aischgrund setzt noch mehr auf Zusammenarbeit mit Nachbar-LAGs

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Der neue Vorstand der LAG Aischgrund besteht aus (v. l.) Helmut Dresel, Werner Stöcker, Melanie Greifenstein, Hans Herold, Michael Thiem, Michael Sauer, Klaus Meier und Gerlinde Röder. Foto: Christian Enz
Der neue Vorstand der LAG Aischgrund besteht aus (v. l.) Helmut Dresel, Werner Stöcker, Melanie Greifenstein, Hans Herold, Michael Thiem, Michael Sauer, Klaus Meier und Gerlinde Röder. Foto: Christian Enz

Neustadt — Mindestens bis 2020 werden EU-Gelder in den Aischgrund fließen. Möglich wird das durch den Einsatz der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund (LAG). Die Mannschaft um Uehlfeld...

Neustadt — Mindestens bis 2020 werden EU-Gelder in den Aischgrund fließen. Möglich wird das durch den Einsatz der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund (LAG). Die Mannschaft um Uehlfelds Bürgermeister Werner Stöcker sicherte ein Fördervolumen von 1,5 Millionen Euro für die Region. Bei der Jahreshauptversammlung im Neustadter Landratsamt erntete der Vorstand dafür Dank und wurde komplett im Amt bestätigt.
Das erklärte Ziel der 2001 gegründeten Aktionsgruppe ist es , die ländliche Entwicklung über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg voranzutreiben. Kern der Arbeit ist es, Fördergelder aus dem europäischen Leader-Programm für Projekte und Initiativen in der Region einzuwerben. Eine immer schwieriger werdende Aufgabe, denn das Interesse an dem durch das Amt für ländliche Entwicklung verwalteten Fördermittel-Topf ist in den letzten Jahren gestiegen. 1#googleAds#100x100

Mehr Mitbewerber

Bewarben sich 2008 noch 58 LAGs um die Aufnahme in das auf sechs Jahre befristete Leader-Programm, so waren es diesmal 68. "Die Tatsache, dass die Region wieder 1,5 Mio. Euro in Aussicht hat, ist deshalb auch als Lob für die bisherige Arbeit zu verstehen", betonte Landrat Helmut Weiß zu Beginn der Jahreshauptversammlung der LAG Aischgrund.
Auch die vorgelegten Zahlen belegen den Erfolg des von Gallmersgarten im Westen bis Adelsdorf im Osten reichenden Fördervereins. "Durch den Beitritt Gerhardshofens umfassen wir jetzt 20 Gemeinden mit 75 000 Einwohnern", berichtete Werner Stöcker. "Das ist besonders positiv, da wir künftig auf eine im Schnitt zehn Prozent höhere Förderquote haben", so der Vorsitzende - der sich bei seinem Rechenschaftsbericht zudem über 47 neue Mitglieder freuen konnte.
Auch finanziell steht der Verein, der mit fünf Euro eher einen ideellen Mitgliedsbeitrag erhebt, auf gesunden Beinen. Das verdeutlichte der von Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm in seiner Funktion als Schatzmeister aufgestellte Kassenbericht. Demnach konnte das Vereinsjahr 2014, das letzte der alten Förderperiode, mit einem Plus von 26 000 Euro abgeschlossen werden. Angesichts dieser Entwicklung fiel es der Versammlung leicht, die bisherigen Vorstandsmitglieder für die nächsten drei Jahre im Amt zu bestätigen.
Neben Vorsitzendem Werner Stöcker führen Carola Kabelitz (Neustadt), Hans Herold (Ipsheim), Gerald Brehm (Höchstadt), Michael Thiem (Adelsdorf), Andrea Willner (Dutendorf), Gabi Schmidt (Voggendorf), Michael Sauer (Neustadt), Helmut Dresel (Höchstadt) und Melanie Greifenstein (Bad Windsheim) die Amtsgeschäfte weiter. Unterstützt werden sie dabei von Neustadts Bürgermeister Klaus Meier und Gerlinde Röder (Peppenhöchstadt) - die nun ebenfalls dem per Satzungsänderung um zwei Personen aufgestockten Vorstand angehören. Gleichzeitig beschloss man auch noch die Aufnahme des 3,25 Quadratkilometer großen Staatswalds bei Birkach, um die Förderregion Aischgrund sinnvoll abzurunden. "Die Aufnahme einer in den Landkreis Erlangen-Höchstadt reichenden Enklave der Gemeinde Pommersfelden ist jedoch nicht machbar", bedauerte Stöcker.
Doch obwohl die Landesregierung im Zusammenhang mit dem Leader-Programm von einer Erfolgsgeschichte spricht, muss sich die LAG-Führung auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen, wie Ekkehard Eisenhut vom Amt für Ländliche Entwicklung betonte. So soll künftig verstärkt auf die Effizienz von Projekten geachtet werden. "Das bedeutet für Sie, dass ein Vorhaben innerhalb von zwei bis drei Jahren abgeschlossen werden muss, um die Fördermittel nicht zu verlieren."

Geld für Kooperationen

Auch gilt es, verstärkt über den Tellerrand zu schauen. Denn 400 000 Euro der in Aussicht gestellten Fördermittel gilt es, in Kooperationen mit anderen LAGs zu investieren. Das soll die regionale Vernetzung weiter vorantreiben.
Neben der LAG Südlicher Steigerwald steht dafür auch die LAG Romantische Straße am westlichen Rand Mittelfrankens als Partner in den Startlöchern. Das, so erläuterte Projektmanager Harald Weigand, stelle jedoch keine Hürde dar. Denn bereits jetzt pflege man enge Beziehungen. "Derzeit errichten wir entlang des Aischtal-Radwegs Infotafeln. Auch in Rothenburg und Steinsfeld werden welche aufgestellt, weil es das ganze Vorhaben aufwertet". Beide Gemeinden gehören nicht der LAG Aischgrund aber dem Romantischen Taubertal an.