Im Landkreis Kronach hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit durch die Folgen von Covid-19 auch im Juni fortgesetzt. Aktuell sind 24 Personen (+1,6 Prozent) mehr arbeitslos registriert als im Mai. I...
Im Landkreis Kronach hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit durch die Folgen von Covid-19 auch im Juni fortgesetzt. Aktuell sind 24 Personen (+1,6 Prozent) mehr arbeitslos registriert als im Mai. Insgesamt 1561 Frauen und Männer sind im Raum Kronach derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 492 (+46,0 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten. Die Arbeitslosenquote stagnierte seit dem Vormonat bei 4,0 Prozent (Vorjahr 2,8 Prozent).
Im Juni meldeten die Betriebe im Landkreis dem Arbeitgeberservice 97 Stellenangebote. Das sind 51 bzw. 34,5 Prozent weniger als im Vorjahr, jedoch 32 mehr als im Mai. Der Bestand hat gegenwärtig 579 Jobangebote, 175 (-23,2 Prozent) weniger als vor zwölf Monaten. Fast die Hälfte der Stellen (277) kommen aus dem Bereich Fertigung und Produktion.
Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zu dem Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels gehören, setzte die Frühjahrsbelebung mit etwas Verzögerung spürbar ein, wenn auch nicht mit der üblichen Dynamik der Vorjahre. Durch die starke Inanspruchnahme der Kurzarbeit kam der bis dato rasante Anstieg der Arbeitslosigkeit nahezu zum Erliegen. Sie erhöhte sich im Juni nur um 1,0 Prozent (+134 Personen) auf 13 202 Menschen. Im Mai betrug der Anstieg noch das 4,4-fache (+591 Personen; +1471 Personen im April). Die Arbeitslosenquote stieg im Juni um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Das ist der höchste Juni-Wert seit zehn Jahren (4,2 Prozent im Juni 2010). Vor einem Jahr betrug die Quote 2,7 Prozent.
Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation wie folgt ein: "Die zunehmenden wirtschaftlichen Lockerungen zeigen erste Wirkung. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit flacht seit zwei Monaten sehr deutlich ab. Wir hatten im Juni weniger Entlassungen als vor einem Jahr. Es wird wieder mehr eingestellt. Die Unter-nehmen sind bei Auswahlprozessen nicht mehr so zurückhaltend wie in den Monaten zuvor."
Laut Glos haben seit Beginn der Corona-Krise im Agenturbezirk insgesamt 6758 Betriebe Kurzarbeit für voraussichtlich 96 628 Arbeitskräfte angezeigt. "Wir spüren noch keine Anhaltspunkte, dass die Firmen auf größere Entlassungen umstellen. Sie setzen auf Kurzarbeit, um die Durststrecke zu überbrücken. Denn spätestens nach Corona werden sie wieder mit der Frage der Fachkräftegewinnung bei schrumpfender Bevölkerung konfrontiert."
Dennoch rechnet sie in den kommenden beiden Monaten mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit, da sich Schulabgänger, Studienabsolventen und nicht übernommene Berufsabsolventen in dieser Zeit vorübergehend arbeitslos melden. red