Kultur macht Kinder stark

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Mit viel Selbstbewusstsein stimmten die Kinder ihren "Mutig sein"-Rap an. Foto: Heike Schülein
Mit viel Selbstbewusstsein stimmten die Kinder ihren "Mutig sein"-Rap an. Foto: Heike Schülein
Die Präsentation der Kinder und Jugendlichen war im Workshop gemeinsam erarbeitet worden. Foto: privat
Die Präsentation der Kinder und Jugendlichen war im Workshop gemeinsam erarbeitet worden. Foto: privat
 

"Helden ohne Superkräfte" präsentierten sich beim "Talent-Campus" der VHS. 23 Kinder entdeckten dabei ihre Talente und setzten ein Zeichen für "Mutig sein".

"Held/in sein - ohne Superkräfte: Sei mutig!" Vier Tage lang drehte sich in den Räumlichkeiten der Kronacher Berufsschule alles ums "Mut zeigen" im Alltag und beim Talentausleben. Und mutig waren die 23 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren, die am "Talent-Campus Ferien" teilnahmen, in der Tat.

Gemeinsam setzten die "Helden" und "Heldinnen" dieses so wichtige Thema mit Sprache, Malerei, Musik und Tanz sowie in einem Selfmade-Musikvideo um. Am Donnerstagnachmittag führten sie ihren staunenden Angehörigen die künstlerischen Ergebnisse des Ferien-Workshops vor - und die konnten sich wahrlich sehen lassen.

Ob im Verein, auf der Straße oder beim Ausüben eigener Talente: Jeder kann durch soziales, gesellschaftliches, kulturelles, demokratisches oder künstlerisches Engagement im Alltag zum "Helden" werden. Aus dem letztjährigen "Talent-Campus Ferien", in dem geschauspielert, musiziert und filmisch dokumentiert wurde, entstand der Wunsch, ein zusätzliches Element besonders hervorzuheben: "Choreografie & Tanz" wurde zum neuen Schwerpunkt.

Inhaltlich befasste sich der Ferien-Workshop in Kronach 2017 mit Frieden. 2018 lief er unter dem Motto "Miteinander!" Nun, 2019, rückte das Thema "Mut zeigen" in den Mittelpunkt.

In drei Gruppen durchliefen die Teilnehmer vier verschiedene Workshops. Beim Tanzen, dem Entwickeln eigener Songs und Filmen war es wichtig, den kommunikativen Ausdruck auf verschiedene Art und Weise ein- und in Szene zu setzen.

Das Musik-Studio mit Berufsmusiker Mac Frayman war Ausgangspunkt für einen Song pro Gruppe, natürlich selbst gemacht. Die Songs zum Thema wurden später filmisch mit den Ergebnissen aus dem "Choreografie & Tanz"-Workshop kombiniert.

In den drei Songs wurde das abstrakte Thema Mut auf praktische Lebensbereiche heruntergebrochen - in den Bereichen "soziales Engagement im Verein", "Zivilcourage auf der Straße" und "Ausleben eigener Talente mittels Kreativität, Musik und Sport". Mit Unterstützung der Choreografie-Workshop-Leiterin Alexandra Klinke brachten die Kinder und Jugendlichen diese Inhalte der Songs mit Bewegung zum Ausdruck.

Erinnerungsstücke

In der Kreativ-Werkstatt von Karin Jakob entstanden "Talent-Campus"-Accessoires, Kulissen-Banner sowie ein bemalter Beutel als Erinnerung. Tanz, Musik und Malerei fanden sich im Musikvideoclip wie auch bei der Abschluss-Veranstaltung wieder. Wichtiger Eckpfeiler war dabei das Film-Studio, das Filmemacher David Liese mit den Kindern und Jugendlichen umsetzte.

Live auf der Bühne im Jugend- und Kulturtreff "Struwwelpeter" legten die Jungen und Mädchen am Donnerstag großes Rhythmus- und Taktgefühl an den Tag bei den Tänzen "Mach die Augen auf", "Leuchten" und "Don't stop", vor allem aber beim Rap "Held/in sein - auch ohne Superkräfte! Sei mutig!" Voller Stolz und Selbstbewusstsein traten sie dabei einzeln nacheinander ans Mikro, um zum vorgegebenen Beat ihren "Mutig sein"-Rap zu schmettern.

Der "Talent-Campus Ferien" konnte im dritten Jahr in Folge nach Kronach geholt und durchgeführt werden. Die Konzeption und Projektleitung oblag erneut dem pädagogischen Mitarbeiter der Volkshochschule Kreis Kronach, Johannes Hausmann, der für die Organisation, Beantragung und Durchführung verantwortlich zeichnete.

Ihm dankte VHS-Leiterin Annegret Kestler in ihrer Begrüßung ebenso wie den Kooperationspartnern, dem Caritasverband Landkreis Kronach und "Kronach Creativ".

Ihr Dank galt weiter den Dozenten beziehungsweise Künstlern, den Ehrenamtlichen Musa und Lucas für die Arbeit mit den Kindern sowie allen Unterstützern - so der Berufsschule, die die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, dem Kaspar-Zeuß-Gymnasium für die Nutzungsmöglichkeit des Sportplatzes als auch dem "Struwwel" für die Verpflegung. "Ihr seid richtig klasse", zeigte sich "Struwwel"-Leiter Samuel Rauch begeistert. Der Ferien-Workshop sei eine tolle Sache, fördere er doch eines der wichtigsten Dinge im Leben: Kreativität! Etwas, was man sich auch im Jugend- und Kulturtreff mit seinem vielfältigen Angebot für alle Generationen besonders auf die Fahnen geschrieben habe.

Jungen und Mädchen seien immer willkommen. Ab einem Alter von etwa 14 Jahren könne man sich auch in einem der sieben Ehrenamtlichen-Teams engagieren und dabei beispielsweise Veranstaltungen und Ausflüge mit planen.

"Wir sind sehr stolz auf euch! Ihr habt ein Zeichen für Selbstwert, Mut, Zivilcourage und gesellschaftliches Engagement gesetzt! Werte, die unsere Gesellschaft dringend braucht", lobte er alle Teilnehmer.

Rauch bat sie, aktiv zu bleiben und sich für andere einzusetzen: "Ihr braucht keine Superkräfte. Ihr seid so, wie ihr seid, Helden des Alltags - mit all euren Talenten!"