„Wir brauchen mehr Wertschätzung und Respekt gegenüber dem Öffentlichen Dienst . Der Staat sollte dabei öfter die Stimmen seiner Beschäftigten hören.“ Stockheims Bürgermeister Rainer Detsch ( Freie Wähler ) hatte sich intensiv auf den Jahresabschluss des Kreisausschusses Kronach im Bayerischen Beamtenbund (BBB) vorbereitet und begeisterte mit einer starken, gewerkschaftspolitischen Rede.
Der Beamtenbund mit seinem starken Veränderungs- und Umsetzungswillen sowie Fachkompetenz sei besonders gefragt, betonte der Rathauschef. „Wir brauchen eine ordentliche Personalausstattung, wir brauchen attraktive Arbeitsbedingungen – die locken auch junge Leute an – Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung."
Gemeinwesen und Öffentlicher Dienst seien permanent im Ausnahmezustand. Beschäftigte im Öffentlichen Dienst hätten in vielerlei Hinsicht ihr Leistungsvermögen bewiesen. Der Öffentliche Dienst sei personell auf Kante genäht und oft technisch im Vorgestern stecken geblieben. Vieles sei regelrecht kaputtgespart worden. Der Öffentliche Dienst brauche deshalb unbedingt Veränderung, Anpassung und Wandel.
„Die Frustration bei den Beschäftigten ist nachvollziehbar“, sieht Rainer Detsch deren Sorgen und Nöte. „Sie können nichts für Personalmangel, für ständig mehr Aufgaben, alte Technik und ständig weniger als mehr Demokratie . Innovation und Flexibilität werden oft im Keim erstickt.“
Stabilisierender Faktor
Deutschlands Öffentlicher Dienst müsse krisenfest werden. Ohne diesen Öffentlichen Dienst als stabilen und stabilisierenden Standortfaktor würden wir die anstehenden Herausforderungen in Sachen Bildung, Integration, Klimawandel, Sicherheit, Konjunktur, Infrastruktur, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht stemmen können. BBB-Kreisausschussvorsitzender Franz-Josef Wich bedauerte, dass viel zu viele als Trittbrettfahrer die Errungenschaften der Gewerkschaften und Verbände nutzen, sich aber nicht selbst einbringen. rg