Die Baiersdorfer stören sich an den Nebenwirkungen der Straßensanierungen. Bedenken gibt es auch wegen des möglichen Schulhausneubaus.
Was den Stadtrat und die Verwaltung bewegt, was im zurückliegenden Jahr geschaffen wurde, und das, was die Bürger umtreibt, sind zweierlei, das war unschwer bei der Bürgerversammlung in der Jahnhalle festzustellen.
Das war schon an der Prämisse der ersten Stellungnahme eines Bürgers zu bemerken, stellte doch dieser These auf, die Stadt stelle die Sanierung weiterer Innenstadtstraßen wegen eines Schulhausneubaus zurück. Es war eine Reaktion auf die Ausführungen von Bürgermeister Andreas Galster (CSU), dass die Stadt wegen des Wegfalls der Bürgerbeteiligung an den Kosten die Hauptstraßensanierung mit 1,18 Millionen Euro alleine stemmen müsse.
Veränderungen langsamer
"Das Innenstadtbild wird sich langsamer verändern", gab Galster vor, denn bei jährlichen staatlichen Zuschüssen von 50 000 bis 60 000 Euro dauere es zehn Jahre, bis der Bürgeranteil wieder ins Stadtsäckel geflossen sei.
"Die Schule ist eine Pflichtaufgabe, neues Pflaster ein Nice-to-have", konterte Galster. Einer Aufteilung der Schule auf zwei Standorte, insbesondere einer "Einlagerung" in die Mittelschule , erteilte er eine Absage, schon allein deshalb, weil die Mittelschule, die saniert werden soll, im Eigentum des Schulverbands aus Baiersdorf und seiner Nachbargemeinden stehe. Und weil sich Elternbeirat und Schulleitung gegen diese Form der Teilung ausgesprochen haben, mit Argumenten wie zwei Mittagsbetreuungen und Pendeln der Lehrer.
Probleme mit der Aufsicht
Eine Aufsichtsproblematik sehe der Stadtrat, wenn das Schulhaus weiter so bleibe, der Platzmangel durch Mieten von Räumen in der Umgebung wie die der katholischen Kirche oder des evangelischen Kindergartens. Versuche, Wohngebäude direkt an der Schule zu erwerben, seien mangels Verkaufsinteresses gescheitert.
Ein entfernteres Ausweichquartier sieht Galster als "suboptimale Lösung" und als "Provisorium als Zukunftskonzept". "Wenn wir etwas machen, soll es eine optimale Lösung sein", gab er die Tendenzen im Stadtrat wieder.
Schule aufstocken?
Ein Bürger aus Igelsdorf, von Beruf Architekt, brachte als Antrag ein, die Stadt möge ein weiteres Statikbüro beauftragen , um zu untersuchen, ob ein Aufstocken der bisherigen Schulgebäude nicht doch möglich sei. Seiner Information zufolge lasse sich das weitaus kostengünstiger umsetzen als ein Neubau auf der grünen Wiese. Die Stahlstützen für das obere Geschoss könnten in den großen Ferien aufgestellt werden; der eigentliche Aufbau in der unterrichtsfreien Zeit erfolgen.