Die Stadt soll einen stündlichen ICE-Halt fordern und auf den Bau der Bahnunterführung in Creidlitz verzichten: Diese beiden Anträge stellt ÖDP-Stadtratsmit...
Die Stadt soll einen stündlichen ICE-Halt fordern und auf den Bau der Bahnunterführung in Creidlitz verzichten: Diese beiden Anträge stellt ÖDP-Stadtratsmitglied Klaus Klumpers zur Sitzung am morgigen Donnerstag.
In Sachen ICE-Halt soll die Stadt eine Petition an die Bahn AG richten: "Der Stadtrat von Coburg bittet die Deutsche Bahn AG bei der jetzt im März 2016 stattfindenden ICE-Fahrplankonferenz gleich zur Inbetriebnahme der Strecke von Erfurt nach Nürnberg in Coburg einen stündlichen ICE-Systemhalt einzuplanen."
Klumpers hat sich die Strecken, auf der ab Dezember 2017 die ICE zwischen Nürnberg und Erfurt fahren sollen, genau angesehen. Bei einer Fahrtzeit von 80 Minuten zwischen Nürnberg und Erfurt hätte der Zug für den Abschnitt Bamberg-Erfurt 40 Minuten Zeit, schreibt Klumpers.
Dafür würde eine Geschwindigkeit von rund 191 Stundenkilometern genügen - auf der Strecke zwischen Bamberg und Erfurt sind aber Spitzengeschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern nötig. Klumpers Rechnung: Wenn der Zug auf dem Abschnitt Coburg-Erfurt schneller fährt (durchschnittlich 257 Stundenkilometer), bliebe genug Zeit, um auch in Coburg zu halten. Die Abfahrt auf die Coburger Einschleifung und einer Minute Halt in Coburg würden insgesamt zwölf Minuten dauern, so Klumpers. Im Internet ist jedoch nachzulesen, dass die neuen ICE-4-Züge nur Höchstgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern fahren können.
Ausdrücklich lobt Klumpers die Entscheidungsträger, die Anfang der 90er-Jahre beschlossen hatten, die eigentliche Hochgeschwindigkeitsstrecke an Coburg vorbei zu führen und nicht mittendurch.
So würden der Stadt die Güterzüge erspart bleiben, und die Sprinterzüge würden nicht "mit Höchstgeschwindigkeit durch Coburg gejagt".
Beim Bahnübergang in Creidlitz solle die Stadt ihre Planungskosten von der Bahn zurückfordern, da die Bahn ja offenbar nicht mehr so bauen wolle, wie es einst besprochen war, fordert Klumpers. Hintergrund: Die Stadt will anstelle des Bahnübergangs am Ortsausgang von Creidlitz eine Unterführung bauen. Gegen den entsprechenden Bebauungsplan gibt es nicht nur eine Normenkontrollklage. Die Bahn will nun für ihren Umbau des Bahnhofsgeländes ein Planfeststellungsverfahren einleiten, was zumindest zu Verzögerungen führt.
Klumpers sieht das alles als Chance, die Bahnunterführung ganz zu den Akten zu legen - die Stadt könne sich das ohnehin nicht leisten, und die Bahn könne den Bahnhof auch ohne Unterführung umgestalten. Eine Umrüstung der "museumsreifen, historischen Schrankenanlage" würde reichen, und die Stadt hätte keine Kosten zu tragen, schreibt Klumpers zur Begründung.
sb