Klangerlebnis für drei Tage

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Peter Rosenberg (Mitte) und das von ihm für die Musiktage Ebern zusammengestellte "Rückert Ensemble" vor der Nationaloper in Klausenburg. Die sechs Rumänen werden vom 21. bis 23. September in den Haßbergen kammermusikalische Kostbarkeiten vorstellen. Foto: Nico Cherciu
Peter Rosenberg (Mitte) und das von ihm für die Musiktage Ebern zusammengestellte "Rückert Ensemble" vor der Nationaloper in Klausenburg. Die sechs Rumänen werden vom 21. bis 23. September in den Haßbergen kammermusikalische Kostbarkeiten vorstellen.  Foto: Nico Cherciu

Der Stadt in den Haßbergen steht ein Wochenende mit vertonten Dichtungen Friedrich Rückerts und erlesenen Werken der Kammermusik bevor. Es gibt noch Karten.

Eckehard Kiesewetter Ebern — Alles prima abgestimmt. Spürbar herrscht Einklang zwischen Peter Rosenberg, dem langjährigen Ersten Konzertmeister der Bamberger Symphoniker, und der Ebernerin Barbara Gemeinhardt, mit der er gemeinsam zum zweiten Mal Musiktage in Ebern ausrichtet. Vor allem harmoniert der Meistergeiger und Musikpädagoge im Zusammenspiel auch brillant mit seinen jungen Mitstreitern: allesamt Musiker aus dem Orchester der Nationaloper seiner rumänischen Heimatstadt Klausenburg, die Rosenberg zum "Rückert Ensemble" zusammengeschweißt hat. Die zweiten Musiktage Ebern finden vom 21. bis 23. September in der Stadtpfarrkirche St. Laurentius statt. Das bedeutet drei Tage mit erlesener Kammermusik.

Die Proben in Rumänien und ab kommender Woche in Ebern verheißen ein Klassikerlebnis mit lyrisch-musikalischen Preziosen. Wenn er von den "Raritäten" erzählt, die er für die Konzertreihe diesmal ausgesucht (und zum Teil eigens selbst bearbeitet hat), bekommt Rosenberg glänzende Augen. Im Mittelpunkt steht wieder die Lyrik Friedrich Rückerts. Dessen Verbindung zu der Stadt in den Haßbergen - Rückert verbrachte hier prägende Jugendjahre - soll sich nach Vorstellung der Organisatoren auch in Zukunft in den Musiktagen Ebern widerspiegeln.

Hochemotional wird es bei den "Rückertliedern". Dabei handelt es sich um fünf jeweils eigenständige Kompositionen Gustav Mahlers, also keinen Liederzyklus im eigentlichen Sinn.

Wort und Musik, darauf kann man sich verlassen, gehen auch bei der zweiten Auflage der Musiktage Ebern eine innige Symbiose ein. Zudem kommen diesmal vor allem Streichsextette zu Gehör - relativ selten gespielt, aber, wie Rosenberg betont, ungeheuer reizvoll.

Anspruchsvolle Kammermusik ist überall möglich, lautet ein Credo des 68-jährigen Konzertmeisters, denn "musikalisch gibt es in Deutschland keine Provinz mehr." Die Premiere im vergangenen Jahr, die Rosenberg und Gemeinhardt als gelungenes Experiment bewerten, hat Mut gemacht. Nach zwei eher enttäuschend besuchten Tagen füllten sich beim dritten Konzert die Kirchenbänke und die Resonanz im Nachhinein war höchst ermutigend. Es gab viel Lob für das Konzept, die musikalische Qualität und den Schauplatz. "Für den Anfang war das gut", sind sich Rosenberg und Klassikfan Gemeinhardt einig. Und aktuelle Verkaufszahlen belegen das Interesse vor Ort und aus der weiteren Umgebung.

Die Akteure

Mitglieder des Ensembles sind Peter Rosenberg und dessen Sohn Johannes (Violine) sowie Rares Munthiu (alle Violine), Ovidiu Cosmea und Myhai Osvat (beide Viola), Vlad Ratiu und Elena Ghemes (beide Violoncello). Außerdem wirken Mihai Toader (Klarinette) sowie die Martina Schilling (Gesang) mit. Die Sopranistin stammt aus Dankenfeld, hat Opern-, Konzert- und Liedgesang studiert, etliche Meisterkurse absolviert und kann auf mehrjährige Engagements am Landestheater Schleswig-Holstein sowie an der Oper Dortmund verweisen.