Im zweiten Anlauf soll es klappen: Die Montessori-Schule Kitzingen will ihr Angebot um eine Sekundarstufe erweitern.
Mittelschule, Realschule, Gymnasium: Drei Wege stehen den Viertklässlern im Landkreis Kitzingen bislang für ihren weiteren schulischen Werdegang offen. Zum Schuljahr 2025/26 könnten zwei neue Abzweigungen hinzukommen – sowohl in der Wirtschaftsschule als auch in der Montessori-Schule soll es dann fünfte Jahrgangsstufen geben. Wir stellen das Angebot der beiden Schulen vor; den Anfang macht heute die Montessori-Schule.
Was ist die Montessori-Schule Kitzingen und wer steht dahinter?
Die Montessori-Schule Kitzingen geht auf eine Idee von Eltern aus dem Landkreis Kitzingen zurück, die sich vor einigen Jahren zusammentaten mit dem Ziel, ein Bildungshaus auf der Grundlage der Pädagogik von Maria Montessori aufzubauen. Sie gründeten zunächst einen Verein, dann eine gGmbH, die Träger der Schule ist. 2022 eröffneten sie im Innopark eine Grundschule , im April 2024 folgte der Wiesenkindergarten , im kommenden Schuljahr soll die Sekundarstufe dazukommen, also eine Mittelschule. Dabei handelt es sich um eine Privatschule; dafür fällt Schulgeld an.
Sollte es nicht schon zum Start des Schuljahrs 2024/25 eine Sekundarstufe geben?
Nach der ursprünglichen Planung sollten bereits in diesem Schuljahr Fünftklässler in der Montessori-Schule im Kitzinger Innopark lernen. Doch wenige Tage vor Schulbeginn verwies die Regierung auf noch offene Fragen. Die Schüler, die sich bereits angemeldet hatten, gehen nun auf ihre Sprengelschule beziehungsweise in die freie Realschule in Marktbreit.
Derzeit werde mit der Regierung von Unterfranken geklärt, in welchen Bereichen das Konzept noch präzisiert werden muss, erklärt Annika Reith-Herrmann, Geschäftsführerin der Montessori Kitzingen gGmbH, um im nächsten Herbst mit der Sekundarstufe starten zu können.
Wie ist die Klassenaufteilung und sind genug Lehrer da?
Geplant sind gemischte Klassen aus jeweils zwei Jahrgängen, also eine 5./6. Klasse, eine 7./8. Klasse und eine 9./10. Jahrgangsstufe. Im ersten Schritt können sich für das kommende Schuljahr Schüler für die 5. und 6. Klasse anmelden. Das Schulgebäude im Innopark biete die Möglichkeit zu wachsen, sagt Reith-Herrmann. Das Konzept spreche zudem Lehrer an, die Interesse hätten, den Aufbau der Montessori-Schule zu begleiten. "Es ist jetzt schon absehbar, dass wir nächstes Jahr eine Klassenleitung haben werden."
Was ist der Unterschied zur Regelschule?
Auch die Montessori-Schule ist an den Lehrplan gebunden, erklärt die Geschäftsführerin. "Die Inhalte sind gleich, aber der Stoff wird anders vermittelt." Es gibt keinen Frontalunterricht. Der Schwerpunkt liegt auf der Freiarbeit, der Lernprozess ist individualisiert. In Bereichen, in denen sich ein Kind leichter tut, kann es schneller arbeiten und hat damit mehr Zeit für Themen, die ihm schwerer fallen. Der Lern- und Entwicklungsstand der Kinder werde von den Lehrkräften genau dokumentiert.
Gibt es Noten und Zeugnisse?
In der Montessori-Schule werden keine Klassenarbeiten und Tests geschrieben. Die Schüler belegen ihren Wissensstand durch Projekte und schriftliche Arbeiten. Diese werden nicht benotet, aber sie fließen in die Zeugnisse ein. "Es gibt auch bei uns Zeugnisse zum Halbjahr und am Ende des Schuljahres. Sie sind wesentlich detaillierter als Notenzeugnisse", sagt Annika Reith-Herrmann. Die Angaben könnten bei Bedarf, zum Beispiel bei einem Schulwechsel aufgrund eines Umzugs, in Notenzeugnisse umgewandelt werden.