"Lieber auf den Altstadtdächern, als auf dem Acker." Mit diesem Satz brachte Stadtrat Harald Damm die Stimmung im Marktbreiter Bauausschuss am ...
"Lieber auf den Altstadtdächern, als auf dem Acker." Mit diesem Satz brachte Stadtrat Harald Damm die Stimmung im Marktbreiter Bauausschuss am Montagabend auf den Punkt: Die bislang eher etwas zurückhaltende Meinung zu Photovoltaik auf den Dächern im Bereich der Gestaltungssatzung weicht mehr und mehr auf - Genehmigungen für Solaranlagen werden immer öfter gewährt.
Gleich zwei solcher Anträge standen am Montag auf der Tagesordnung des Ausschusses und beide wurden sie auch genehmigt. Auf einem Nebengebäude in der Bahnhofstraße und auf einem Haus in der Enheimer Straße wollen Eigner ihren Strombedarf mit der Nutzung von Solarenergie zumindest teilweise selber decken. Das war bislang immer etwas heikel, denn sowohl der Denkmalschutz als auch die Gestaltungssatzung machten hier größere Vorgaben. Doch beides ist gerade im Aufweichen. Noch in diesem Jahr werden neue Richtlinien des Denkmalschutzes erwartet, die auf deutlich niedrigere Auflagen bei der Installation von Photovoltaik im Bereich von Denkmälern hoffen lassen.
Gestaltungssatzung der Stadt in Überarbeitung
Zudem ist die Gestaltungssatzung der Stadt Marktbreit derzeit in Überarbeitung und auch hier sollen die Vorschriften zur Nutzung von Solarenergie deutlich zurückhaltender sein. Deshalb erteilte der Bauausschuss auch in beiden Fällen eine "Befreiung von der Gestaltungssatzung hinsichtlich der Errichtung der geplanten PV-Anlage". Allerdings mit Auflagen, denn die Anlage ist in geschlossener Rechteckkonstruktion parallel zur Dachhaut zu errichten, Module, Rahmen und Unterkonstruktion in matt-schwarzer Oberfläche auszuführen.
Zwar wäre eine nichtglänzende Oberfläche der geplanten Packstation der Deutschen Post AG im Bereich des Rewe-Marktes nach Ansicht des Städteplaners besser, doch sahen die Räte hier kaum eine Chance, dass das Unternehmen von der bundesweit gleichen Gestaltung dieser Stationen abweicht. Deshalb erfolgte auch hier die Zustimmung.