Viele Besucher kamen zur Bürgerversammlung in die Turnhalle. Bürgermeister Sterk hatte Informationen zu verschiedenen Themen mitgebracht.
Die vollbesetzte Turnhalle machte deutlich, dass die "Langemer" für derzeitige Projekte und für die künftige Entwicklung des Dorfes großes Interesse zeigen. Bürgermeister Peter Sterk ging beim "Bericht zur Lage der Nation" nicht nur auf den Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage, die Erweiterung des Kindergartens oder die Verkehrsentwicklung ein, sondern auch auf viele kleinere Unternehmungen, um den Ansprüchen unserer Zeit gerecht zu werden.
Beim Abwasserkanal zur Kitzinger Kläranlage, dessen Anschluss 35 Prozent günstiger als eine Sanierung der Kläranlage sei und rund 3,3 Millionen Euro kosten werde, laufe alles nach Plan "und die Firma will bis zum Jahresende fertig sein", berichtete Sterk. Der Bürgermeister stellte verschiedene Rohrdurchmesser vor: 40 Zentimeter auf Kitzinger und 30 auf Großlangheimer Gemarkung, "bevor Wiesenbronn dabei ist".
Das Großlangheimer Abwasser kommt auf dem Weg nach Kitzingen zunächst in ein Pufferbecken westlich des Anwesens Käsbauer und dann in ein Becken bei der Kläranlage, "das bei Starkregen auch mal überlaufen kann", bevor es im Kanal nach Kitzingen landet. Aufgezeigt wurden bei den Untersuchungen zur Kanaltrasse vier verschiedenen Arten von Bombenfunden, von denen einer kritisch war, "der dann mit einem Sprengstoffzünder versehen, mit Strohballen, Sand und Wassersäcken abgedeckt und zur Explosion gebracht wurde".
So wird der Kanalbau auf die Bürger umgelegt
Die Kosten für den Kanalbau werden auf Eigentümer und Nutzer umgelegt; für die Abrechnung ist die Firma Schulte/Röder zuständig, die die Vermessungsarbeiten im ersten Halbjahr 2023 durchführt. Der Kanalbau selbst kostet 2,3 Millionen Euro, ökologische Baubegleitung und Ingenieurkosten schlagen mit 510.000 Euro zu Buche, der Anschluss an das Klärwerk mit 400.000 Euro und der Abriss der alten Kläranlage mit 90.000 Euro. Vom Freistaat gibt es eine halbe Million Euro als Fördermittel, der Wiesenbronner Anteil liegt bei 750.000 Euro. Der Restbetrag wird zu 40 Prozent über den Wasserpreis (820.000) und zu 60 Prozent über Beiträge (1,23 Millionen Euro) aufgebracht.
Nach dem Abwasserkanal kamen verschiedene Themen zur Sprache, so der Biber, "der in den Weihersbach einkehrte" und dessen Dämme im Schadensfall teilweise entfernt werden dürfen. Der Gehsteig am Bahnübergang wurde abgesenkt, der Flurweg von der Bergmarter zum Flurbereich "Heinrich" saniert und Schäden an Betonstraßen behoben.
Für Kindergarten und Schule wurden Raumluftfilter und CO2-Anzeiger angeschafft, in der Schule wurden die Tafeln digitalisiert. Schilder mit der Aufschrift "Freiwillig 40 km/h" und Geschwindigkeitsanzeiger wurden aufgestellt und wegen des hohen Verkehrsaufkommens ist ein Treffen mit Vertretern von Behörden und der Polizei vorgesehen. "Da gibt es Frust im Gemeinderat, da bisher kein Temin zustande kam", sagte Sterk. Man müsse alles dafür tun müssen, den Verkehr zu beruhigen.
Im Zuge des Autobahnausbaus steht auch noch der Abriss von Brücken an, was für weiteren Umleitungsverkehr sorgen dürfte. Da die Gemeinde in die Überwachung des fließenden Verkehrs einsteigt, werden "Blitzer" aufgestellt, bei deren Erwähnung der Bürgermeister für Heiterkeit sorgte: "Hoffentlich kommt dann keiner zu mir, der sagt: Ich bin geblitzt worden – kannst du da was mach?"