Vier Tage lang, von Freitag bis Montag, wurde die Breitenbacher Kirchweih zünftig gefeiert. Neben dem Genuss deftiger und süßer Speisen - vor allem die Küch...
Vier Tage lang, von Freitag bis Montag, wurde die Breitenbacher Kirchweih zünftig gefeiert. Neben dem Genuss deftiger und süßer Speisen - vor allem die Küchla erfreuten sich großer Beliebtheit - sowie uriger Blasmusik war am Samstag für die Kinder zunächst auch ein hartes Stück Arbeit angesagt: Sie stellten ihren eigenen Kirchweihbaum auf.
Bei sonnigem Wetter hatten sich am Nachmittag etwa 25 Kinder in unverkennbar leuchtend roten Vereinspullovern mit dem Aufdruck ,,Bradnbeecha Kerwaburschen" gekleidet, mit ihren Eltern am Oberen Tor in Ebermannstadt versammelt, um auf den Beginn des Festzuges zu warten.
Bürger pflegen Tradition
Seit etwa zehn Jahren existiert die Tradition, dass der Nachwuchs einen eigenen Baum aufstellt, erklärt Thorsten Götz, der Vorsitzende des 1908 gegründeten Bürgervereins Breitenbach.
Der Brauch war zwar ursprünglich für die Kinder der Vereinsmitglieder gedacht, es können aber alle Heranwachsenden teilnehmen.
Der von Götz konstatierte jährliche Anstieg der Teilnehmerzahlen lässt auf ein stetig wachsendes Interesse an heimischer Traditionspflege schließen. So machten sich die Kinder mit ihrem diesjährigen Kirchweihbaum im Schlepptau, der von ihnen am Tag zuvor aus dem Wald geholt und nun auf einer fahrbaren Konstruktion transportbereit gemacht worden war, auf den Weg durch die Innenstadt von Ebermannstadt zum Festplatz. Musikalisch begleitet wurde der Umzug durch die Blaskapelle Niedermirsberg - für ein sicheres Geleit zum Festplatz sorgten mehrere Mitglieder der Feuerwehr Ebermannstadt, die die Straßen streckenweise für den Straßenverkehr sperrten.
Fahrer beobachten Zeremonie
Tatkräftige Hilfe boten besonders die ,,erwachsenen" Kirchweihburschen, die zunächst den Umzug mit einem eigenen Baum begleiteten und unter deren Anleitung sowie Kommando die Kinder schließlich gegenüber dem Festplatz schrittweise ihren prächtigen Baum in die Senkrechte aufstellen konnten.
Die Anerkennung und der Applaus der umstehenden Zuschauer sowie einiger anhaltender Autofahrer, die das Spektakel beobachteten, waren ihnen damit sicher. Im Anschluss wurde im und um das Festzelt herum fröhlich weitergefeiert.
sk
Ja Herr Götz es ist schön das Interesse der Kinder nach alten Bräuchen zu entflammen. Wurden die Kinder aber auch über die Nachhaltigkeit des Waldes informiert, was besagt, dass nicht mehr Holz geerntet wird als auch wieder nachwächst.
Erfreulich ist es schon, wenn die Heranwachsenden bei der “Bradnbeecha Kerwa“ ihren eigen Kerwasbaam präsentieren. Aber muss es immer ein Baum sein, dessen Lebensdauer mit mehr als hundert Jahren expliziert wird. Auch ein wenig krummer Baum, der ohnehin abgeholzt werden muss, würde es tun und somit die Nachhaltigkeit des Waldes anzuerkennen.
Wie gesagt existiert dieses Brauchtum bereits schon zehn Jahre und sollte noch lange anhalten. Jedes Jahr muss ein kerngesunder, kerzengerader junger Baum deswegen gefällt werden!