Michelauer Verwaltung geht von "Beherrschbarkeit"auch bei Dürre aus.
Paul Habich (SPD) fragte in der jüngsten Gemeinderatssitzung nach, warum die Gemeinde am Rudufersee an den Feuerstellen bei Warnstufe 4 (Waldbrandgefahr) nicht eingeschritten sei und ein Verbot erteilt hätte. Da diese Feuerstellen ummauert seien, sei die Gemeinde der Meinung, dass diese Lagerfeuer beherrschbar seien, antwortete Bürgermeister Helmut Fischer (CSU).
Erneute Bedarfsplanung gefordert
In Bayern geht man beim Bedarf von Hortplätzen von rund 50 Prozent der möglichen Anspruchsberechtigten aus. In Michelau liegt der Wert mittlerweile bei rund 70 Prozent, wie Bürgermeister Helmut Fischer ausführte. Dies scheint allerdings manchem Gemeinderat immer noch zu wenig zu sein. Vorangegangen war ein Antrag von Gemeinderat Dirk Fischer, der eine erneute Bedarfsplanung forderte. Schon bei der Sitzung am 20. Juni sorgte das Thema für einigen Diskussionsbedarf. Damals ging man von einem Bedarf von 75 Plätzen aus, die dann per Gemeinderatsbeschluss auf 100 Hortplätze für Michelau erhöht wurden.
In der jüngsten Sitzung lag ein Antrag von Dirk Fischer (CSU) vor, der forderte, eine erneute Bedarfsplanung beziehungsweise Prognose durchführen zu lassen. Sein Argument war, doch lieber gleich zehn Prozent mit einzurechnen, damit ein ausreichender Puffer vorhanden sei. Schließlich gebe es aktuell einige geburtenstarke Jahrgänge. Bürgermeister Fischer gab zu bedenken, dass im September 2019 die Gemeinde die 100 Hortplätze bereitstellen müsse und deshalb diese auch fertiggestellt sein sollten. Hubert Robisch (SPD) verstand nicht, warum es der Verwaltung so schwerfalle, für Michelau eine neue Bedarfsfeststellung durchzuführen.
Eine Bedarfsfeststellung beginne mit der Befragung der anspruchsberechtigten Eltern, führte Fischer aus. Schon allein dies dauere seine Zeit. Die Erfahrungswerte gingen von einem Rücklauf von 30 Prozent aus. Anschließen seien noch weitere Gespräche, wie beispielsweise mit Rektoren oder der Hortleitungen, notwendig. Dies alles verzögere das Bereitstellen von Hortplätzen erheblich.
98 Anmeldungen liegen vor
Zudem sei laut Bürgermeister Fischer die Verwaltung der Meinung, dass 100 Hortplätze ausreichend seien. Auf Nachfrage teilte die Gemeinde mit, dass für das kommende Schuljahr 2018/2019 momentan 98 Anmeldungen vorliegen, darunter vier sogenannte Gastkinder. Der Bedarf für die kommenden Schuljahre liegt bei 102 in Spitzenzeiten, reduziere sich dann in den Folgejahren auf rund 90 Hortplätze. Der Antrag von Dirk Fischer wurde mit einer Gegenstimme abgelehnt.
Die Regierung von Oberfranken sieht sich mit dem neu aufgelegten Kommunalinvestitionsprogramm Schulinfrastruktur (KIP-S) vor eine Flut von Anträgen gestellt. Darunter befindet sich auch ein Antrag der Gemeinde Michelau auf Schaffung von 50 Hortplätze im Gemeindeteil Schwürbitz. Auch hier muss sich die Gemeinde in Geduld üben. Zum Zeitpunkt der Gemeinderatssitzung lag keine offizielle Stellungnahme der Regierung vor. "Wir werden auf die Kommentare der Regierung warten", sagte Fischer.
Eine positive Rückmeldung kam von Roland Braun, Fraktionssprecher von SPD-JSB. Er zeigte sich zufrieden mit dem jetzigen Planentwurf, mit dem ein direkter Anbau an die Turnhalle Richtung Coburger Straße verhindert werden konnte. "Dieser hatte nicht das Aussehen eines Kinderhorts, sondern glich mehr einer Kegelbahn." Seinen Dank richtete er an den Schwürbitzer Architekten Herbert Fleischmann, der spontan seine Hilfe zusagte und seine Ideen einbrachte. "Man sieht, es geht auch ohne viel Aufwand und Geld", sagte Braun.