Keine Fernziele im Haushaltsplan

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Der Spielplatz in der Abt-Montag-Straße wird nicht mehr stark genutzt, weswegen auch nichts mehr investiert wird. Foto: Walter Hanslok
Der Spielplatz in der Abt-Montag-Straße wird nicht mehr stark genutzt, weswegen auch nichts mehr investiert wird. Foto: Walter Hanslok

Während das Thema Spielplätze ein kurzfristiges Ziel ist und systematisch angegangen wird, vermissen Ebracher Gemeinderäte langfristige Zielvorgaben in dem auf künftige Jahre ausgelegten Zahlenwerk. Doch das ist gar nicht so einfach.

Anette Schreiber

25 000 Euro in diesem Haushaltsjahr für Spielplätze. Detlef Panzer (CSU) und der Arbeitskreis können das Thema systematisch beackern, kurz- und mittelfristige Ziele formulieren und Visionen wohl auch umsetzen. Für die Gesamtgemeinde ist das mit großen Projekten und Visionen ungleich schwieriger, versuchte Kämmerer Konrad Götz dem Gremium zu vermitteln. Dieses verabschiedete zwar einstimmig den diesjährigen Fünf-Millionen- Etat. Einige Räte vermissen jedoch langfristige Entwicklungsschwerpunkte - auch für folgende Generationen.
Zwar muss Ebrach, wie immer wieder betont wird, sparsam wirtschaften. Dennoch verkraftet der Etat die 25 000 Euro für Erhalt und Instandsetzung der gemeindlichen Spielplätze. Hier möchte Zweiter Bürgermeister Panzer (CSU) systematisch vorgehen. Das heißt, den Fokus jährlich auf einige wenige Spielplätze legen und gegebenenfalls auch solche aufgeben, die nicht mehr genutzt werden - wie der in der Abt-Montag-Straße.
Nachdem der Entwurf bereits in der vorherigen Sitzung intensiv vorbesprochen worden war, präsentierte Kämmerer Götz das Zahlenwerk nun mit den eingeplanten Anregungen.
Die große Investition in diesem und den nächsten Jahren, so Götz, gelten der Dorferneuerung im Gemeindeteil Buch, wofür in diesem Jahr Planungskosten und die anteiligen Kosten für den Kanal vorgesehen sind. Reinwald Gegner (ENL) wollte wissen, mit wieviel Geld die Gemeinde insgesamt dabei "hängen bleibt", was Götz mit etwa 500 000 bis 600 000 Euro bei Gesamtkosten von 1,6 Millionen beantwortete. "Der Fördersatz ist noch nicht sicher", ergänzte Bürgermeister Schneider. Er sei derzeit mit 55 Prozent kalkuliert.


Start 2019/2020

Im Haushaltsplan für die Jahre 2018 bis 2020 ist die Dorferneuerung Ebrach mit Kosten von etwa 5 Millionen Euro eingeplant, wobei dem Kämmerer zufolge 2018 den Planungen vorbehalten sein wird und "wir in den Jahren 19/20 damit starten". Die Dorferneuerung im Gemeindeteil Buch hingegen soll in diesem Jahr ausgeschrieben werden, fürs kommende Jahr sind Ausgaben von 490 000 vorgesehen.


Immense Kosten

"Die Zahlen werden sich verändern", kommentierte Götz den Plan, "für '17 werden sie bleiben, aber '18 schon wackeln" und "mit der Dorferneuerung Ebrach kommen immense Kosten auf uns zu".
Das Projekt Ebrach, so Bürgermeister Schneider, "sehe ich auf 20 Jahre". Und weiter: "Über Buch reden wir schon seit 2008 und ich hoffe, dass jetzt endlich gebaut wird." "Was wir angeleiert haben, werden unsere Nachfolger umsetzen müssen." Das war das Stichwort für Gemeinderat Jürgen Ulrich (VFEU). Zum Finanzplan meinte er "ich hätte gerne weiter in die Zukunft geschaut". Diese Sicht teilt auch Gemeinderat Werner Christel (SPD). Sein Parteikollege Gerd Huber wiederum befand: "Haushaltsplanung ist wie die Wettervorhersage." Um eine Grobaussicht, eine Grobplanung für die nächsten zehn Jahre bat Reinwald Gegner. "Damit der Gemeinderat weiß, wie der Spielraum aussieht."
Bürgermeister Schneider merkte an der Stelle an, dass es seinem Vorgänger Alfons Keller zu verdanken sei, dass man finanziell überhaupt erst wieder agieren konnte und nicht nur zum Reagieren gezwungen war. Unstrittig sei, dass in den letzten Jahren viel bewegt wurde, gestand Gegner zu. Ihm gehe es um einen Blick in die Zukunft.


Nur Willensbekundung

Der Finanzplan sei nicht verbindlich, sondern nur eine Willensbekundung, kommentierte Bürgermeister Schneider das Thema abschließend, nachdem Finanzplan und Haushalt jeweils einstimmig auf den Weg geschickt waren.