Kein Investor wartet ewig

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Die Bushaltestelle mit der Querungshilfe in der Mitte der Fahrbahn soll zum Wanderparkplatz hin verlegt werden. An der bisherigen Stelle geht es recht eng zu, wenn fünf Busse gleichzeitig halten wollen. Foto: löw
Die Bushaltestelle mit der Querungshilfe in der Mitte der Fahrbahn soll zum Wanderparkplatz hin verlegt werden. An der bisherigen Stelle geht es recht eng zu, wenn fünf Busse gleichzeitig halten wollen. Foto: löw

Der Egloffsteiner Haushalt steht auf gesunden Füßen. Die Gemeinde nimmt keine Kredite auf, kann aber auch bei den Investitionen keine großen Sprünge machen.

Zum zweiten Mal in Folge kommt der Egloffsteiner Gemeindehaushalt ohne Kreditaufnahme aus. Darauf sind alle Gemeinderäte mit Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) an der Spitze so stolz, dass nicht einmal eine öffentliche Aussprache über die Finanzen in der jüngsten Gemeinderatssitzung gewünscht war. Geholfen bei der Stabilisierung des Haushalts haben der Bayerische Staat und eine solide Haushaltsführung.
Mit einem Gesamtvolumen von 5,5 Millionen Euro, das sogar eine Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 111 000 Euro erlaubt, geht die Gemeinde in positiver Grundstimmung in das Haushaltsjahr. "Alle Daten und Prognosen verheißen ein ruhiges Finanzjahr" und man hofft erneut auf eine Stabilisierungshilfe durch den Freistaat." Die letzten drei Jahre, so Bürgermeister Förtsch weiter, habe die Gemeinde rund eine Million Euro Stabilisierungshilfe vom Freistaat bekommen. Dieses Geld half nicht nur, notwendige Investitionen anzustoßen, es half vor allem bei der Verringerung der Zinsbelastung auf weniger als ein Drittel mit nur noch 44 000 Euro.
Wenn man keine Kredite aufnimmt, kann man auch nicht viel investieren, das ist auch in Egloffstein so. Ganz oben steht aber die Straßensanierung in Bieberbach, in deren Verlauf auch ein Gehweg und neue Straßenbeleuchtung gebaut wird. 130 000 Euro werden dort investiert; nach Abzug der Anliegerbeteiligungen bleiben 30 000 Euro Restkosten für die Gemeinde.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Breitbandausbau, der derzeit in fast allen Ortsteilen angelaufen ist: Der Ausgabe von 315 000 Euro stehen Einnahmen von 283 000 Euro gegenüber. Mit dem Erwerb des Heidsgäss-chens vom Hotel Zur Post für 17 000 Euro will man die Fußwegesituation und den Tourismus verbessern. 49 moderne Überjacken im Wert von zweimal 12 800 Euro (2016 und 2017) sollen die Feuerwehrleute der Gemeinde besser schützen.
120 000 Euro hofft man heuer mit dem Verkauf des BdK-Hauses einzunehmen. Der Zimmerplatz, der jahrelang ebenfalls mit hohen Einnahmen im Haushalt stand, ist mittlerweile nicht mehr dort vertreten, "weil der ins Auge gefasste Investor mittlerweile gestorben ist", meinte Förtsch.
Für den Ankauf von Grundstücken für den Radweg nach Mostviel will man 10 000 Euro ausgeben und rund 12 000 Euro für Wohnmobilstellplätze, in Egloffsteinerhüll soll für 10 000 Euro ein Buswartehäuschen entstehen. Mit diesen sparsamen Ausgaben hofft man in der Gemeindeverwaltung, weitere 183 000 Euro Schulden tilgen zu können. Falls das geschafft wird, bleiben am Ende des Jahrs noch 1,3 Millionen Euro Schulden.
Nach der Vorstellung der Haushaltseckdaten wurde keine Aussprache gewünscht. Wie zu erwarten, stimmten alle dem Haushalt zu.
Ein neuer Umsteigeplatz für die ÖPNV-Busse ist am Wanderparkplatz für rund 300 000 Euro geplant. Daran muss sich auch die Gemeinde finanziell beteiligen. Das bisherige Angebot, Grundstücke im Wert von 20 000 Euro als Anteil einzubringen, zieht aber nicht so richtig bei den Verantwortlichen im Landratsamt, weil die Grundstücke im Besitz der Gemeinde bleiben.
Die Haltestelle Talstraße hat sich laut Bürgermeister zu einem Knotenpunkt entwickelt, so dass mittlerweile bis zu fünf Busse die für zwei Busse angelegte Haltestelle anfahren. Deshalb soll die Haltestelle verlegt werden zum Wanderparkplatz, wo genügend Raum zur Verfügung steht.