Wie stellt sich die Politik ein attraktives Nahverkehrskonzept für die Fränkische Schweiz vor? Das haben wir alle Direktkandidaten für den Wahlkreis Bamberg...
Wie stellt sich die Politik ein attraktives Nahverkehrskonzept für die Fränkische Schweiz vor? Das haben wir alle Direktkandidaten für den Wahlkreis Bamberg/Forchheim gefragt. Fünf Politiker kamen bereits am Mittwoch zu Wort. Nun äußern sich auch Lisa Badum (Die Grünen) und Sebastian Körber (FDP) und erklären ihre Visionen, wie die Mobilität von Menschen in der Region sichergestellt werden sollte.
Mobilität "vernetzt" denken
Badum plädiert dafür, dass Mobilität "vernetzt" gedacht werden müsste: "Es gibt mehr als das Verbrennungsauto. Auch die Menschen in der Fränkischen Schweiz haben ein Recht auf eine intakte Umwelt ohne Feinstaub und Lärm", sagt die Grünen-Politikerin. Die agilis-Bahn verbinde schon hervorragend das Wiesenttal. Doch der Zug müsse häufiger fahren und mehr beworben werden. Sie hofft dabei auf die Unterstützung des Landrats Hermann Ulm (CSU), der in Aussicht gestellt habe, sich dafür einzusetzen.
Für Ortschaften, die Verkehrsknotenpunkte sind, sollte es einen besseren Bustakt geben. Die Grünen hätten bereits erreicht, dass die Busse im Landkreis abends länger fahren und so eine attraktivere Alternative sind, meint Badum.
"Sicherlich bleiben aber kleinere Ortschaften, die nicht regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln bedient werden können", räumt sie dabei ein. Ihre Lösung: Der Landkreis brauche ein Car-Sharing-Konzept und die Elektromobilität müsse ausgebaut werden.
Direkte Anbindung und Fernbusse
Sebastian Körber legt Wert darauf, dass die verschiedenen Verkehrsträger im Landkreis gut "verzahnt" werden müssten. Für die Menschen, die am Bahnhof Forchheim die S-Bahn und den Regionalexpress nutzen, sollte sichergestellt werden, dass sie in die Fränkische Schweiz weiterfahren können - auch direkt über die Schiene. Über den zentralen Busbahnhof sollte eine direkte Anbindung an alle Gemeinden durch Busse ermöglicht werden. "Dies könnte auch landkreisübergreifend in Richtung Pegnitz oder Erlangen/ Fürth/Nürnberg noch besser erfolgen", findet Körber.
Für ihn sei zudem Barrierefreiheit und Stauraum in den öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig. "Damit auch Menschen mit Behinderung oder Mobilitätseinschränkung, Kinderwagen und eventuell auch Fahrräder transportiert werden können." Stauraum sei wichtig für Freizeitsportler und Touristen mit Gepäck oder sperrigen Sportgeräten. Auch deshalb habe der Kreistag entschieden, Bushaltestellen barrierefrei aus- beziehungsweise umzubauen.
Aus seiner Sicht könnte eine Fernbusstrecke entlang der B 470, etwa über Ebermannstadt, geprüft werden. Die Strecke könnte von Erlangen/Nürnberg weiter in Richtung Bayreuth oder Weiden/Neumarkt führen. Das wäre für Touristen und die Bewohner der Fränkischen Schweiz gleichermaßen attraktiv. Für kleine Gemeindeteile könnte er sich mehr Sammeltaxis vorstellen, insbesondere zum Forchheimer Bahnhof.