Kampagne gegen Verpackungsmüll geplant

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"Offene Produkte statt verpackter Produkte" - eines der Ziele der Umweltkampagne des Abfallwirtschaftsbetriebes Symbolfoto: Tim Brakemeier/dpa
"Offene Produkte statt verpackter Produkte" - eines der Ziele der Umweltkampagne des Abfallwirtschaftsbetriebes Symbolfoto: Tim Brakemeier/dpa

Andreas Lösch Mit einer Öffentlichkeitskampagne will der Abfallwirtschaftsbetrieb Haßberge (AwHas) auf die Verpackungsmüll-Problematik aufmerksam machen. Wo...

Andreas Lösch

Mit einer Öffentlichkeitskampagne will der Abfallwirtschaftsbetrieb Haßberge (AwHas) auf die Verpackungsmüll-Problematik aufmerksam machen. Wolfgang Aull von der Abfallberatung stellte dem Umweltausschuss des Kreistages bei der Sitzung in Eltmann das Konzept vor.
In den vergangenen Jahren hat die Menge an Verpackungsmüll im Einzelhandel und Gas-tronomiebereich stark zugenommen, wie Aull erklärte. Zwar würde man die Deutschen gemeinhin als "Weltmeister im Mülltrennen" bezeichnen, jedoch "sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass seit einigen Jahren ein schleichender Konsumwandel Einzug in unseren Alltag nimmt - mit gravierenden Auswirkungen", erklärte Aull. Als Beispiel nannte er etwa die Coffee-to-go-Becher. Diese Einweg-Getränkebehälter bestehen aus Pappe sowie einem Deckel aus Plastik. Deutschlandweit würden pro Jahr rund drei Milliarden solcher Becher verbraucht, für deren Herstellung laut Aulls Ausführungen 43 000 Bäume benötigt sowie 11 000 Tonnen Kunststoff verbraucht würden. Hinzu kämen 1,5 Milliarden Liter Wasser für deren Herstellung.
Auch nannte er als Beispiel die Plastikverpackungen, die für Obst und Gemüse in Supermärkten verwendet würden. 60 Prozent des Obstes und 66 Prozent des Gemüses seien mittlerweile industriell vorverpackt, im Zeitraum von 2000 bis 2014 habe der Kunststoffbedarf für Vorverpackungen bei Obst um 78 Prozent zugenommen, bei Gemüse gar um 164 Prozent.
Um gegenzusteuern, will der AwHas mit einer Kampagne die Verbraucher dazu ermutigen, auf wiederverwertbares Material zu setzen. Mit Slogans wie "Mehrweg statt Einweg", "Brotbox statt Einwegfolie" oder "Offene Produkte statt verpackter Produkte" sollen Verbraucher ermutigt werden, ihr Einkaufverhalten zu ändern.