Kalter Januar drückte Umschlag

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Für das Container-Terminal wurde 2017 ein weiterer Reachstacker angeschafft, der Container umsetzen und stapeln kann. Foto: Bayernhafen Bamberg
Für das Container-Terminal wurde 2017 ein weiterer Reachstacker angeschafft, der Container umsetzen und stapeln kann. Foto: Bayernhafen Bamberg

Anfang 2017 lag die Schifffahrt wochenlang "auf Eis". Das machte sich in der Jahresbilanz des Bayernhafens Bamberg bemerkbar. Gleichzeitig wurden 4,6 Millionen Euro in die Verbesserung der Infrastruktur investiert.

Der Bayernhafen Bamberg hat auch 2017 seine Strategie fortgesetzt, dem Gütertransport per Schiff und Bahn bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. So wurden im vergangenen Jahr Investitionen in Höhe von 4,6 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur angestoßen. Dies geht aus dem Bilanzbericht zum Geschäftsjahr 2017 hervor. Zurückgegangen ist allerdings die Menge der in Bamberg umgeschlagenen Güter. 592 083 Tonnen wurden über Schiff und Bahn umgeschlagen. Das waren 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Plus von 0,5 Prozent gab es beim Containerverkehr.
Grund für den Rückgang des Güterumschlags war das Wetter: Der Januar 2017 war in Teilen Süddeutschlands der kälteste seit dreißig Jahren. Dreieinhalb Wochen lang, bis Mitte Februar, musste die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal und der bayerischen Donau wegen der Eislage eingestellt werden. Entsprechend ging der Schiffsgüterumschlag im ersten Quartal 2017 deutlich gegenüber 2016 zurück. Dies konnte im Bayernhafen Bamberg übers Jahr nicht wieder aufgeholt werden, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. So erreichte der Bayernhafen Bamberg 2017 beim Schiffsgüterumschlag 270 230 Tonnen, ein Rückgang um 16,4 Prozent gegenüber 2016. Per Bahn wurden 2017 im 321 853 Tonnen umgeschlagen, ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber 2016.


Stabiler Containerumschlag

Weiterhin stabil entwickelt sich der Containerumschlag: Mit 25 089 TEU (twenty foot equivalent unit - 1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) im Geschäftsjahr 2017 liegt die Menge auf Vorjahresniveau (24 962 TEU in 2016).
Der Bamberger Hafen ist per Containerzug viermal die Woche verbunden mit den deutschen Nordseehäfen Hamburg und Bremerhaven und bietet oberfränkischen Unternehmen Zugang zu den internationalen Märkten. Der Großteil des Transports findet auf der Schiene statt. Der Lkw sorgt für die regionale Verteilung, den sogen. Vor- und Nachlauf.
"Für Langstreckengüterverkehre sind die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn prädestiniert", sagt Michaela Wöhrl, Niederlassungsleiterin des Bayernhafen Bamberg, der mit den Hafen-Standorten Aschaffenburg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur Bayernhafen Gruppe gehört. "Wir verfolgen nachhaltig das Ziel, dass Entscheider aus Industrie und Logistik bei der Planung logistischer Ketten Wasserstraße und Schiene miteinbeziehen - und dies im Export wie im Import. Der Bayernhafen Bamberg bietet dafür eine leistungsfähige Infrastruktur und fahrplanmäßige Verbindungen zu den Seehäfen."


Senkrecht- statt Schrägufer

Auch 2017 wurde in die Verbesserung der Hafeninfrastruktur investiert. An Kai 4 wurde mit der Umwandlung eines Schräg- in ein Senkrecht-Ufer begonnen, dadurch wird der Umschlag von und aufs Binnenschiff optimiert. Durch den Einsatz von Stützpfählen unterm Kai muss kein zusätzlicher Retentionsraum verbraucht werden. "Unsere Fläche ist begrenzt", sagt Michaela Wöhrl, "wir setzen daher kreative Ingenieurleistung ein, um effizient mit dieser begrenzten Ressource umzugehen."
Investitionen flossen 2017 zudem in die Optimierung der Straßenanbindung von Kai 4, in eine Verbindung von Kai 3 und Kai 4 sowie in den Erwerb eines weiteren Reachstackers (Greifstapler) für das Container-Terminal. Für 2018 sind Investitionen in Höhe von circa 1,9 Millionen Euro geplant, u.a. in eine Modernisierung des Kranparks.
Nach den Tagen des offenen Kreuzfahrtschiffs Ende 2016 am neuen Anleger entwickelte die Stadt Bamberg zusammen mit den Verantwortlichen der "weißen Flotte" Lösungen, wie die Interessen der Flusskreuzfahrt-Touristen auf der einen und der Bürger auf der anderen Seite noch besser unter einen Hut zu bringen sind. Dazu gehören u.a. kleinere Gruppen, verschiedene Routen, die Nutzung lokaler Produkte auf den Schiffen und manches mehr. "Wir sind jederzeit in einem engen Dialog mit der Stadt, damit die Balance der Interessen gewährleistet ist", sagt Michaela Wöhrl.


804 Kreuzfahrtschiffe legten an

2017 legten im Hafen Bamberg 804 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von über 130 000 Passagieren an. Auch für 2018 liegen Anmeldungen für rund 800 Hotelschiffe vor. red