Junge Talente brillieren auf der Bühne

2 Min
Das Kronacher Trompeten-Duo Daniela Krügel und Alina Gödel Fotos: Heike Schülein
Das Kronacher Trompeten-Duo Daniela Krügel und Alina Gödel Fotos: Heike Schülein
Alle Preisträger auf der Bühne
Alle Preisträger auf der Bühne
 

Am Sonntag fand das traditionelle Preisträger-Konzert von "Jugend musiziert" statt. Im Kreiskulturraum zeigten die "Stars von morgen", warum sie beim Wettbewerb die Nase vorn hatten.

Kronach —  Die Preisträger des Musikwettbewerbs "Jugend musiziert" strahlten riesige Freude aus, als sie am Sonntagabend beim Abschlusskonzert Kostproben ihres beeindruckenden Könnens gaben. Mit Frische und Energie ließen sie Stücke von der Wiener Klassik bis zur Neuzeit erklingen - und das auf einem faszinierend hohem Niveau.

35 Teilnehmer stellten sich am Samstag dem 57. Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" für die Region Coburg-Kronach-Lichtenfels, der nach drei Jahren turnusgemäß in Kronach ausgetragen wurde. Die Organisation lag in Händen des zuständigen Regionalausschusses "Jugend musiziert" in Zusammenarbeit mit der Sing- und Musikschule im Landkreis Kronach, wo die Wertungsspiele auch stattfanden. Ausgeschrieben war heuer die Solo-Kategorie Klavier sowie die Ensemble-Kategorien Bläser-Ensemble und Streicher-Ensemble. Die größte Gruppe bildeten 23 junge Pianisten, gefolgt von zehn Bläsern und zwei Streichern. Gleich elf junge Talente in sieben Altersgruppen konnten beim Preisträgerkonzert im konzentrierten Zwiegespräch mit ihrem Klavier erlebt werden, beginnend von der Altersklasse 8 Jahre und jünger bis hin zu jungen Erwachsenen.

Sophia Burkon (Coburg) ließ "Schwarzweiße Zebras" aus John Hawkins' "Zoo Tunes" durch den Kreiskulturraum ziehen, während Madlen Fischer (Burgkunstadt) beim kleinen wunderbaren Klavierstück "Andantino" c-Moll von Aram Khachaturian den richtigen Ton traf. Katharina Hirsch (Coburg) nahm sich eines Marsches von Dmitri Schostakowitsch an; Sophia Seiler (Weitramsdorf) hauchte der "Hexe" aus Tschaikowskijs "Kinderalbum" Leben ein und Selina Hofmann (Altenkunstadt) brachte Wesselin Stojanoffs Lied Nr. 2 aus "20 Klavierstücke für die Jugend" zum Klingen.

In der Altersstufe II (Jahrgänge 2008/2009) präsentierten sich Matei-Stefan Tabus (Lichtenfels) mit Claude Debussys "The Little Negro" und Naemi Kondziela (Coburg) mit Variationen über ein russisches Volkslied von Alexander Dubuk. Beide waren mit einem 1. Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb nach Regensburg belohnt worden - Chapeau! Rahel Keil (Coburg) bezauberte mit dem Lied op. 2/2 von Bedrich Smetana. Wahrlich große Leistungen boten Noelle Ann Günther (Coburg) mit dem Lento Nr. 4 aus "24 Präludien" von Alexander Skrjabin sowie Ian Simon (Coburg) mit "Elegie und phantastische Toccata" von Vytautas Barkauskas.

Der älteste Teilnehmer David Höppner (Unterneuses), der ebenfalls eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb erhielt, setzte mit Beethovens II. Allegro vivace den krönenden Höhepunkt. Voller Ehrfurcht staunte das Publikum, wie präzise und energiegeladen jeder einzelne Ton griff - ein exzellenter Auftritt!

Ein zauberhaftes Erlebnis war in der jüngsten Altersklasse die Darbietung der beiden Coburger Luca Sion Frank und Tim Leyde am Violoncello, die bei den von ihnen einwandfrei präsentierten "Spottlied" und "Polstertanz" von Béla Bartók großes Potenzial offenbarten. Verdientermaßen das Ticket zum Landeswettbewerb löste das Trompeten-Quartett mit Spielern aus dem Landkreis Kronach. Feinfühlig und im schönen Unisono brachten Jan Schnappauf (Wilhelmsthal), Benedikt Renk (Steinwiesen), Andreas Rittmann (Kronach) und Johannes Kessel (Kronach) das Andante religioso Nr. 19 von Adolf Weis zu Gehör. Eine Ebene weiter geht es auch für das Kronacher Trompeten-Duo Daniela Krügel und Alina Gödel, die ihre Trompeten beim Andante aus "6 Trompetenduos" von Ernst Sachse im herrlichen Zusammenklang anhoben.

Bravourös, toll, wunderschön - viele lobende Worte für den musikalischen Nachwuchs fanden die begeisterte Zuschauer, die eingangs vom Vorsitzenden des Regionalausschusses Coburg-Kronach-Lichtenfels, Burkhart M. Schürmann, begrüßt worden waren. Er bedauerte die geschrumpfte Größe der Wertungsspiele. Der nachlassende Zuspruch habe wohl verschiedene Gründe, angefangen von einer stärkeren schulischen Belastung bis hin zu einer veränderten Medienlandschaft mit Handy und Co. Der Wettbewerb sei keineswegs nur für die Leistungsspitze gedacht, sondern primär als Olympiade nach dem Motto "Dabeisein ist alles".Die Schirmherrin, Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann, zeigte sich tief beeindruckt vom Gehörten. "Das Erlernen eines Musikinstruments ist eine sehr schöne und sinnvolle Beschäftigung", zeigte sie sich sicher, dass dies auch der persönlichen Entwicklung und dem Erwerb sozialer Kompetenzen diene - und nicht zuletzt der Öffentlichkeit, beispielsweise durch die Mitwirkung der Talente in Orchestern oder wenn sie später vielleicht einmal ihr schönes Hobby sogar zum Beruf machten. Ihr oblag schließlich auch die Verteilung der Urkunden, die die Nachwuchstalente "stolz wie Oskar" entgegennahmen.