Mit 18 gehörte Kerstin Nestrojil zu jenen Kräften, die die Junge Union "wiederbelebt" haben. Als Gemeinde- und Kreisrätin ist will sie junge Leute für die Politik begeistern. Dabei geht sie mit gutem Beispiel voran.
Josef Hofb auer Kerstin Glaser (31), die viele besser unter ihrem Mädchennamen Kerstin Nestrojil kennen, vertritt die Interessen der Bürger im Gemeinderat Kirchehrenbach und im Forchheimer Kreistag, wo sie sich im Ausschuss für Soziales, Kultur und Bildung, sowie im Jugendhilfeausschuss engagiert. Die Volljuristin ist als Sachbearbeiterin in der Zentralen Ausländerbehörde bei der Regierung von Oberfranken angestellt.
Erfolg als Teenager
Zur Politik kam Kerstin, die am Fuße des Walberla ihre Kindheit erlebt hat, als die CSU in Kirchehrenbach die Jugendgruppe wiederbelebte. "Da die Treffen mein Interesse geweckt hatten, besuchte ich auch die weiteren Veranstaltungen", erinnert sich die junge Kommunalpolitikerin. Wie sich das politische Engagement weiter entwickelt hat, kann sie chronologisch gar nicht mehr so genau aufzählen. "Aber an meinen ersten politischen Erfolg kann ich mich sehr gut erinnern", erzählt die Juristin.
Der damals 18-Jährigen ist es zu verdanken, dass in Kirchehrenbach eine Beratungsstelle der Caritas eingerichtet wurde. Es ging um Hilfen für pflegende Angehörige von Langzeit-Patienten. In der eigenen Familie hatte Kerstin Glaser (damals Nestrojil) erfahren, wie schwierig die Pflege der an Demenz erkrankten Oma geworden war. Da wurde der jungen Gemeinderätin, die seit 2014 im Gemeinderat ist, klar, dass viele Menschen in dieser Situation waren. "Da musste ich handeln", findet Kerstin Glaser.
Nicht nur wählen gehen, sondern selbst Themen einbringen, Schwerpunkte setzen, etwas gestalten zu können, fasziniert die junge Frau, die 2012 in die CSU eingetreten ist. Dafür ist sie bereit, einen großen Teil ihrer Freizeit zu opfern. Deswegen versucht sie, andere junge Leute anzusprechen und für die Kommunalpolitik zu interessieren.
Es müssen nicht immer große Themen sein. Ideen, die schnell umsetzbar seien, wirkten oft nachhaltiger. Als Beispiel nennt sie die Nikolaus-Aktion, die von der Kirchehrenbacher JU ins Leben gerufen wurde. Die sozial engagierten Jungen Leute schlüpften in die Kostüme des Nikolaus und des Krampus und beschenkten am 6. Dezember die Kinder. Nach Rücksprache mit den Eltern, versteht sich.
Gegen soziale Kälte
"Ich habe ein soziales Gen", räumt Kerstin Glaser ein. Deshalb auch ihr Engagement in diesem Bereich. Die Unterstützung berufstätiger Mütter oder Erziehungshilfen für junge Familien sind ihr ebenso ein Anliegen wie das Thema Inklusion. Es gelte, der um sich greifenden sozialen Kälte entgegenzutreten, findet Kerstin Glaser.