Die 90 Lebensjahre Inge Heerleins können fast als Beispiel einer Familie zwischen der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und des Mauerfalls 1989 stehen. Inge Heerlein kam am Johannistag d...
Die 90 Lebensjahre Inge Heerleins können fast als Beispiel einer Familie zwischen der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und des Mauerfalls 1989 stehen. Inge Heerlein kam am Johannistag des Jahres 1928 als Tochter von Ilse und Oskar Geyer im thüringischen Steinheid auf die Welt, ein Jahr später wurde ihre Schwester Eva-Maria geboren. Vater Oskar fiel 1942, da war Inge gerade einmal 13 Jahre alt. Die beiden Kinder wuchsen im Haus der Großeltern auf. Die junge Frau war nach dem Besuch der Volksschule der erste weibliche Bank-Lehrling bei der Volksbank Steinheid, heute ist das die Volksbank Saaletal eG.
1984 heiratete Inge Geyer Hans Heerlein. Die jungen Eheleute lebten im Hofgut der Famile Heerlein in Limbach. 1949 kam Tochter Gunda auf die Welt. "Die schöne Zeit als junge Familie endete dann erst einmal mit der Enteignung der Familie durch das DDR-Regime im Jahr 1953", erzählte das Geburtstagskind. "Die gesamte Familie floh nach West-Deutschland und musste dort einen neuen Anfang wagen." Die Familie verschlug es nach Reutlingen. Inge und Hans Heerlein fanden dort Arbeit, Inge natürlich in einer Bank. Aber schon 1958 rückte die Familie wieder näher an die alte Heimat Thüringen heran. Neuer Wohnsitz war Dörfles-Esbach, dort war auch ein großer Teil der Familie Heerlein mittlerweile ansässig geworden. Die zweite Tochter Gabriele, dieses Mal eine Bayerin, wurde 1960 geboren. Inge und Hans Heerlein fanden eine Anstellung in der heutigen Sparkasse Coburg-Lichtenfels.
Die Trennung von Inges Herkunftsfamilie, vor allem von Mutter Ilse und Schwester Eva-Maria war eine schwere Belastung. Zunächst konnten sie nur per Post die Verbindung aufrechterhalten. "Erst mit der Einführung des kleinen Grenzverkehrs in den 1970er Jahren konnten wir uns wieder in den Armen halten", erinnerte sich Inge Heerlein. 1967 zog die Familie in das Wohnquartier Pulverberg. Inge fand eine Anstellung bei einer früheren Coburger Großbäckerei. Sie engagierte sich im Ruhestand für den Pensionistenverein
Coburg und im Seniorenkreis der Kirchengemeinde Heilig Kreuz.
Betrieb herrschte am Sonntag im Familienhaus in der Eigenheimstraße. Es gratulierten die beiden Töchter Gunda und Gabriele, die drei Enkel Meike, Steffen und Hanna und die Urenkel, nicht zu vergessen die Schwester Eva-Maria Weigand.
mako