Kronachs Grüne zeigen sich begeistert von einer komfortable Ladestation, die an der Europabrücke geschaffen wurde. Sie hatten vor drei Jahren im Kreistag einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Stromzapfsäule funktioniert mit dem deutschen und dem französischen Ladesystem.
Auf dem Rosenauparkplatz an der Europabrücke wurde jetzt eine hochmoderne Elektro-Ladesäule installiert, die sowohl für die zeitaufwändigeren französischen Ladesysteme, aber auch für das viel schnellere deutsche System funktioniert. Nutzer aus der Region zeigten sich gleich zum Start begeistert von dieser über den Landkreis Kronach geschaffenen zukunftsweisenden Innovation.
Vor mehr als drei Jahren hatten die Grünen-Kreisräte Edith Memmel und Matthias Rudolph im Kreistag den Antrag gestellt, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Landkreis Kronach zu installieren, und auf Förderprogramme verwiesen. "Jetzt ist die Ladesäule in der Stadt Kronach installiert", ist die Grünen-Kreisvorsitzende Edith Memmel begeistert. Gerade im Landkreis Kronach gebe es viele wichtige Automobilzulieferer wie Valeo und Dr. Schneider mit Entwicklungen für selbstfahrende Fahrzeuge. Da müssten auch die politisch Verantwortlichen an die Zukunft denken. Ohne Elektro-Tankstellen und schnelle Lademöglichkeiten bliebe ausgerechnet diese in der Automobilindustrie so wichtige Region ein schwarzer Fleck.
Völlig glücklich sind die Grünen nicht, sie hätten am liebsten einen Versorger mit grüner Energie. Vergeben wurde der Auftrag an Eon, wo sie nicht sicher sein könnten, ob dies gewährleistet ist. Dafür aber verwirklichte der Energieversorger eine hervorragende Lademöglichkeit mit beiden Ladesystemen. "Es ist wohl bislang die einzige kommunale Ladesäule mit dieser herausragenden Qualität in ganz Oberfranken", freute sich Klaus Knorr (Mainleus), der sich neben seinem Engagement bei den Grünen auch in der Bewegung "Transition Kulmbacher Land" für einen Wandel oder Übergang hin zu einer ökologischen, nachhaltigen und regionalen Lebensweise einsetzt.
Das Energienetz hat Wechselspannung. Die Batterie benötigt aber in jedem E-Auto Gleichspannung. Deutsche Autohersteller nutzen vor dem Ladevorgang in Gleichspannung umgewandelten Strom, die französischen Modelle hingegen wandeln den Wechselstrom in jedem einzelnen Fahrzeug in Gleichstrom um.
Knorr sieht die deutsche Lösung als insgesamt ökologischer und wirtschaftlicher. In den deutschen E-Autos wird erheblich Gewicht und Ressourcen eingespart, weil nicht in jedem Fahrzeug ein schweres Ladegerät eingebaut werden muss.
"So eine Säule ist natürlich erheblich teurer als eine bloße AC-Säule." Mit dem "DC"-Stecker könnten in einer Stunde locker vier Fahrzeuge voll aufgeladen werden, mit dem "AC"-Stecker ein Fahrzeug in vier Stunden.