In den Kitas freuen sich alle auf normale Kontakte

2 Min
Mit Fingerspielen können die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder gefördert werden, auch wenn Gruppenleiterin Sigrid Flurschütz eine Maske trägt. Deshalb schauen ihr Nico Geiger und Louise Albert ganz genau zu.
Mit Fingerspielen können die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder gefördert werden, auch wenn Gruppenleiterin Sigrid Flurschütz eine Maske trägt. Deshalb schauen ihr Nico Geiger und Louise Albert ganz genau zu.
Alexandra Kemnitzer

Kemnitzer Um den Jüngsten auch in Pandemiezeiten die beste Betreuung zu geben, haben Kindertagesstätten (Kita) viele Anstrengungen unternommen. Es mussten zahlreiche Schutz- und Hygienemaßnahmen berüc...

Kemnitzer

Um den Jüngsten auch in Pandemiezeiten die beste Betreuung zu geben, haben Kindertagesstätten (Kita) viele Anstrengungen unternommen. Es mussten zahlreiche Schutz- und Hygienemaßnahmen berücksichtigt werden.

Trotz aller Umstellung im Kita-Alltag haben sich die Einrichtungen den Herausforderungen gestellt und eine gewisse Routine entwickelt. Auch für die Kinder ist vieles zwischenzeitlich selbstverständlich. Erfreulich ist, dass die Eltern gemeinsam mit dem Personal an einem Strang ziehen und Verständnis aufbringen. Auch wenn manche offiziellen Bestimmungen nicht immer für sie nachvollziehbar sind, bergen die geltenden Vorschriften kaum Konfliktpotenzial zwischen Einrichtung und Eltern.

Schließlich haben auch Kindertagesstätten mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Allein durch die ständig neuen Bestimmungen muss viel gelesen, durchdacht und umgesetzt werden, was viel Zeit erfordert. "Die Eltern unserer Kinder sind bemüht und leisten ihren Beitrag, um die geltenden Vorschriften gut umsetzen zu können, wenngleich sie auch ihren Unmut über die eine oder andere Regelung kundtun", sagt die Leiterin der katholischen Kita Sankt Otto Ebersdorf, Petra Dehler. Sie und ihr Team wissen, dass sich diese Kritik nicht an die Einrichtung selbst richtet, und können deshalb die Eltern verstehen, da manches nicht gleich auf den ersten Blick logisch erscheint.

Aus der einen oder anderen Bestimmung lässt sich sogar etwas Positives ableiten. Beispielsweise geht das Verabschieden an der Türe für die Eltern schneller als früher, was viele als Vorteil sehen. "Außerdem wird seit der Pandemie noch mehr auf Hygiene geachtet. Das wollen wir generell beibehalten, wenngleich wir das Hygienekonzept immer wieder angepasst haben", sagt die Leiterin. Die Kinder setzen die Vorgaben ganz ohne großes Nachfragen um und achten sogar auch bei anderen darauf. "Wenn mir die Maske verrutscht ist, machen mich die Kinder sofort darauf aufmerksam und bringen mich mit ihren Aussagen immer wieder zum Schmunzeln", sagt Petra Dehler.

Sie freut sich aber auf Zeiten, wenn alle Beteiligten wieder normal Beziehungen untereinander pflegen können. Schließlich sei Austausch untereinander für alle wichtig, ebenso die Kontakte der Gruppen untereinander, insbesondere zu den Kleinsten. Sei seit mehr als zwei Jahren muss auf liebgewonnene Rituale, wie das Händehalten geben beim Beten verzichtet oder das Singen stark eingeschränkt werden.

Flexible Lösungen

Durch kreative Ansätze wurden zwar einige Alternativen gefunden, allerdings werden Feste und Feiern sowie die gemeinsamen Elternabende oder das Spielen im Garten mit Kindern aus anderen Gruppen vermisst. Petra Dehler ist froh, dass das Team ihrer Einrichtung gruppenübergreifend arbeiten kann. So ist es möglich, dass auch in Randzeiten Kinder zusammen betreut werden können, wenn auch dadurch zusätzlicher Dokumentationsaufwand anfällt.

Während das Tragen einer Maske allgemein für viele eine Herausforderung ist, wird gerade im Kita-Alltag deutlich, dass der Einsatz dort sinnvoll ist. Kitas sind nicht nur eine Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungseinrichtung, sondern ein Ort des sozialen Miteinanders. "Für uns ist es deshalb selbstverständlich, dass wir als Erwachsene so verantwortungsvoll wie möglich handeln", betont Petra Dehler. Schließlich gelte es, Kinder, die noch nicht geimpft werden können, zu schützen und gleichzeitig ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Auch wenn bei einer kleinen Verletzung nicht mehr gepustet wird, wird das Kind auf den Schoß genommen und getröstet.

Einleben dauert länger

Dennoch sei es für Kinder, die neu in die Einrichtung kommen, anfänglich schwieriger, eine Bindung zu den Bezugserziehern aufzubauen, die ja ständig Maske tragen, während zu Hause die Bezugspersonen in der Regel keine tragen.

Die Eingewöhnungszeit habe heuer länger gedauert als sonst, findet die Leiterin. Weil Kinder nicht nur Sprache, sondern auch die Mimik brauchen, um Gefühle und Stimmungen zu erkennen, ist es für sie schwieriger, wenn die Maske einen Teil des Gesichts verdeckt. Die Fachkräfte versuchen daher, noch klarer und verständlicher zu formulieren und auf die Tonlage zu achten.