Das gab es noch nie: Fünf Mitglieder des Marktgemeinderats von Neunkirchen am Brand nahmen sich einen Vormittag lang Zeit, um mit Schülern der Mittelschule über aktuelle Themen zu diskutieren. Karl Ge...
Das gab es noch nie: Fünf Mitglieder des Marktgemeinderats von Neunkirchen am Brand nahmen sich einen Vormittag lang Zeit, um mit Schülern der Mittelschule über aktuelle Themen zu diskutieren.
Karl Germeroth (Freie Wähler), Ute Löffler (ÜWG), Andreas Pfister (SPD), Martin Walz (CSU) und Bettina Wittmann (Bündnis 90/Die Grünen) besuchten zuerst die zehnte und dann die achte Klasse der Mittelschule.
Im Vorfeld hatten sich die Schüler mit ihren Lehrern Carmen Dornheim und Maximilian Scharf zu aktuellen Themen informiert und sich ihre Meinungen zur Westumgehung Neunkirchens, zum Standort des geplanten Grundschulneubaus sowie zur Schaffung von neuem Wohnraum gebildet. Ihre Standpunkte verglichen sie dann in intensiven Gruppengesprächen mit denen der Kommunalpolitiker und reflektierten mit Hilfe der Erkenntnisse ihre Einstellung.
Dabei stellten die Schüler fest, dass es gar nicht so einfach ist, als Gemeinderatsmitglied eine klare Entscheidung treffen zu müssen, wenn es doch stichhaltige Argumente für mehrere Lösungen gibt. Die Schüler wollten den Besuch der Gemeinderäte auch dazu nutzen, ihre eigenen Interessen zu vertreten und Wünsche zu äußern, zum Beispiel eine Verbesserung der Treffpunkte für Jugendliche im Ort oder legale Graffiti-Wände am Skaterpark. Damit ihre Anliegen nicht vergessen werden, überreichten sie Sprechblasen mit ihren Vorschlägen an die Politiker, die wiederum Möglichkeiten finden wollen, die Jugendlichen direkt an der Gestaltung mitwirken zu lassen.
Die Politiker zeigten, dass auf Kommunalebene vor allem offen, sachlich und mit gegenseitiger Wertschätzung diskutiert werden sollte und es allen Beteiligten um das Wohl der Gemeinde gehe. Sie waren sich im Anschluss an den Schultag einig, wie wichtig es sei, die Meinungen, Wünsche und Anregungen der jungen Menschen zu erfahren und direkt mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Und nicht zuletzt entdeckten sie sowohl in beiden Klassen einige Politik-Talente, die vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft im Gemeinderat anzutreffen sind.
Fazit der Verantwortlichen der Schule: Von Politikverdrossenheit keine Spur, und Neunkirchen ist stolz auf seine Mittelschule. red