Im Depot ist kein Platz mehr

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Landrat Johann Kalb (Mitte) mit Kreisräte Barbara Müllich und Wolfgang Heyder schauen sich in der zum Kauf angebotenen Scheune um. Fotos: Hans Kurz
Landrat Johann Kalb (Mitte) mit Kreisräte Barbara Müllich und Wolfgang Heyder schauen sich in der zum Kauf angebotenen Scheune um. Fotos: Hans Kurz
Museumswart Stefan Lechner blickt auf im Freien gelagerte Gerätschaften.
Museumswart Stefan Lechner blickt auf im Freien gelagerte Gerätschaften.
 

Der Landkreis will für das Bauernmuseum in Frensdorf eine weitere Scheune dazukaufen.

Das Depot des Bauernmuseums in Frensdorf ist prall gefüllt. So prall, dass es mehr Platz benötigt. Es geht um all die Exponate, die seit der Gründung des Museumsvereins Anfang der 1980er und der Übernahme der Trägerschaft durch den Landkreis 1992 angesammelt wurden. Ein großer Teil der unzähligen land- und hauswirtschaftlichen Gerätschaften aus alten Zeiten wurde eingelagert, nachdem der Landkreis den Fischerhof von 1999 bis 2002 umbaute und sanierte und im April 2003 mit einem neuen Museumskonzept wiedereröffnete.

Menschen statt Maschinen

"Im Mittelpunkt stehen weniger die gesammelten Gegenstände als vielmehr der Mensch und die vielfältigen Arbeite", beschrieb der damalige Landrat Günther Denzler bei der Wiedereröffnung das Konzept der drei Jahre zuvor angetretenen Museumsleiterin Birgit Jauernig. Manche bedauerten damals, dass die von den engagierten Ehrenamtlichen, allen voran Josef Messingschlager, zusammengetragenen Rechen, Harken, Pflüge oder Butterfässer aus dem Fischerhof ausgelagert wurden. Doch das Konzept hat sich bewährt - und bei Bedarf wird gerne auf den Depotbestand zurückgegriffen.

Zum Beispiel auf die alten Wirtshaustische aus dem Gasthof Messingschlager, die regelmäßig zu den Märkten und anderen Veranstaltungen aus der dem Museum gegenüberliegenden Scheune hervorgeholt werden. Doch die ist baulich nicht im besten Zustand. Und sie platzt aus allen Nähten. Spätestens, seit vor zwei Jahren die Dependance in Untergreuth aufgegeben wurde. Ein Teil der Sammlungsstücke ist sogar halb im Freien unter dem Dach eines Nebengebäudes untergebracht.

"Die Lagerbedingungen sind nicht gerade ideal", sagt Museumswart Stefan Lechner bei einem Blick in die Scheune. Der Kultur- und der Bauausschuss des Kreistags sind an diesem Tag nach Frensdorf gekommen, um sich vor Ort ein Bild zu machen und darüber zu beraten, ob der Landkreis das Angebot, eine auf dem Nachbargrundstück stehende Scheune zu kaufen, annehmen soll. Die hat er angemietet und nutzt sie bereits teilweise als Ergänzungsdepot. Nun steht sie zum Verkauf.

Raum für Möglichkeiten

In Vertretung von Museumschefin Jauernig führt Kirstin Zapf die Kreisräte in kleinen Gruppen durch das bestehende Depot. "Der Bedarf ist da", stellt sie mit Blick auf die benötigte Erweiterungsfläche fest. Dem kann sich wohl jeder anschließen. Und vielen Kreisräten ist auch die Freude anzumerken, einige der sonst verborgenen Schätz des Museums zu Gesicht zu bekommen.

Danach geht es aufs Nachbargrundstück, wo das Objekt der Begierde steht. Auch dieses etwa 70 Jahre alte Gebäude ist nicht im besten baulichen Zustand. "Das schafft uns viel Spielraum", sagt Landrat Johann Kalb dennoch hinsichtlich des Kaufs. Für den sprechen sich die Mitglieder beider Ausschüsse in der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung im Saal der Museumsgaststätte einstimmig aus, wie Pressereferent Frank Förtsch später auf Anfrage mitteilt.

Bauliche Mängel

Der Landkreis hat nun grundsätzlich zwei Möglichkeiten ein Depot zu schaffen, das den Anforderungen sowohl qualitativ als auch quantitativ erfüllt. Zum einen kann er sich für eine Bestandssanierung der Scheune entscheiden. Zum anderen wird ein Abriss und Ersatzneubau ins Auge gefasst. Die Möglichkeit dazu soll mit einer Bauvoranfrage geklärt werden, so Förtsch. Erst dann werden die die Gremien über die weitere Vorgehensweise entscheiden.