Hochbetrieb im Testzentrum und das Gesundheitsamt im Dauerstress

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Aus der Luft: das Testzentrum in Wonfurt. Es wurde weiter ausgebaut und winterfest gemacht. Die Testkapazitäten sind vergrößert worden. Fotos: Technisches Hilfswerk Haßfurt
Aus der Luft: das Testzentrum in Wonfurt. Es wurde weiter ausgebaut und winterfest gemacht. Die Testkapazitäten sind vergrößert worden.  Fotos: Technisches Hilfswerk Haßfurt
 
 
 

Die Bezeichnung SARS-CoV2 geht kaum jemandem im Kreis Haßberge über die Lippen, wenn es um das Corona-Virus geht; auch das Wort Covid19 nimmt kaum jemand in den Mund. Stäbchen zum Testen einer Corona-...

Die Bezeichnung SARS-CoV2 geht kaum jemandem im Kreis Haßberge über die Lippen, wenn es um das Corona-Virus geht; auch das Wort Covid19 nimmt kaum jemand in den Mund. Stäbchen zum Testen einer Corona-Erkrankung dagegen haben inzwischen Tausende von Menschen im Kreis Haßberge auf der Zunge und im Rachen gespürt.

Gerade in den Tagen vor Weihnachten wurden die Appelle von Politikern und Medizinern immer dramatischer, die AHA-Regeln einzuhalten. Als der zweite strikte Lockdown ein gewisses Fenster für Weihnachten offenhielt, um den Menschen das Feiern im Kreis der engeren Familie zu ermöglichen, war der Ansturm auf die Tests besonders groß. Während "Querdenker", unerträglich geradezu, selbst den Mund-Nasen-Schutz verpönen, hätten es viele als fahrlässig empfunden, im Weihnachtstrubel die Gesundheit älterer Mitmenschen zu gefährden. So wurde es zeitweise eng mit den Testkapazitäten.

Ohnedies spiegelten die nachhaltig hohen Infektionszahlen im Landkreis Haßberge kaum den Aufwand wider, mit dem man versuchte, den Infektionsherden auf die Spur zu kommen und mit dem Virus angesteckte Menschen zu separieren, also. in Quarantäne zu schicken.

Das seit Monaten dauerbelastete Gesundheitsamt wurde personell deutlich aufgestockt, um die Krise zu bewältigen. Fieberhaft arbeitete ein so genanntes Contact Tracing Team daran, Infektionsketten nachzuvollziehen und alle Kontaktpersonen einer infizierten Person ausfindig zu machen.

Altenheime im Landkreis, allen voran in Zeil und Hofheim, waren in der zweiten Pandemie-Welle zeitweise besonders betroffen und haben einzelne Orte zu Hotspots gemacht. Aber auch Schulen meldeten immer wieder Coronafälle. Sonst aber konstatierten Landratsamt und Gesundheitsamt zumeist ein "diffuses Infektionsgeschehen". Bei den Neuinfektionen handelte es sich um Personen verschiedener Altersgruppen, verteilt auf den gesamten Kreis. Sowohl Kinder als auch Jugendliche sowie Personen im mittleren Erwachsenenalter und Senioren wurden positiv getestet.

Neben der Möglichkeit, sich beim Hausarzt oder am medizinischen Versorgungszentrum in Haßfurt kostenlos testen zu lassen, war das Corona-Testzentrum am Kreisabfallzentrum Wonfurt (separate Zufahrt), das am 2. September seinen Betrieb aufgenommen hatte, die zentrale Anlaufstation. Zuvor hatte der Landkreis kleine Testzentren, erst bei der Eishalle und später in der Augsfelder Straße in Haßfurt, angeboten. In Wonfurt waren 500 Tests pro Tag möglich. Der Kreis betrieb das Testzentrum mit der Freiwilligen Feuerwehr und medizinisch geschultem Personal. Die Anmeldeformalitäten - bevorzugt per Internet - bürgerten sich ein, Verzögerungen und Probleme gab es immer wieder bei der Übermittlung der Ergebnisse.

Negativ fiel ein Reihentest an den Schulen in Ebern aus. Dazu hatte man das mobile Testzentrum der Regierung von Unterfranken in die Haßberge beordert. Die Hoffnungen für die Zukunft ruhten nebenher auf mobilen Tests und natürlich auf dem kurz vor Jahresschluss zugelassenen neuen Impfstoff.

Nach Weihnachten sollten die Impfungen starten im kurzfristig eingerichteten Hofheimer Rotkreuzhaus als Standort für das Kreis-Impfzentrum. eki