Die im Zweckverband entfachte Diskussion geht auch an der Marktgemeinde nicht vorbei.
Ein für die Marktgemeinde spannendes Thema kam erst in der abschließenden Fragerunde der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats zur Sprache: Weshalb war von
Hirschaid, der immerhin größten Gemeinde im Landkreis Bamberg, nicht die Rede, als über die Verlagerung eines Gymnasiums aus dem Oberzentrum debattiert wurde? Wie berichtet, beschäftigt sich der Zweckverband der Bamberger Gymnasien mit der Sanierung des Dientzenhofer-Gymnasiums und alternativ mit der Überlegung, diese Schule in einer kreisangehörigen Gemeinde nördlich oder östlich von Bamberg neu erstehen zu lassen. Hirschaid liegt eindeutig südlich des Oberzentrums.
Beste Voraussetzungen
Kurt Barthelmes (WG Regnitzau) schnitt das Thema unter Hinweis auf einen Bericht im Fränkischen Tag an und äußerte die Befürchtung, dass die Nichtbeachtung Hirschaids schon eine Folge davon sei, dass der Markt bei der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes nicht als Mittelzentrum vorgesehen sei. Dabei hätte gerade Hirschaid beste Voraussetzungen, das lang ersehnte Gymnasiums anzusiedeln. So bestünden von Anfang an gute Synergieeffekte im Umgriff der Realschule. Hirschaid solle sich sofort für den Standort starkmachen, um nicht durch das Raster zu fallen, sagte Barthelmes.
Bürgermeister Klaus Homann (CSU) verwies darauf, dass Hirschaid längst eine Bewerbung für den Bau eines Gymnasiums im Landkreis eingereicht habe. Vorerst werde nur geprüft, ob das bestehende Dientzenhofer-Gymnasium saniert werden könne. Dessen ungeachtet forderte Udo Wüst (FW), für den Standort Hirschaid immer wieder ein Gymnasium einzuklagen. Und Heinrich Dorn (CSU) empfahl, dem Zweckverband der Bamberger Gymnasien ein Grundstücksangebot zu machen. Die Marktgemeinde sollte dringend in der Umgebung der Realschule Flächen aufkaufen, meinte Dorn. Ein konkreter Beschluss wurde vorerst jedoch nicht gefasst.
Andere weitreichende Planungen und Vorhaben beschäftigten den Marktgemeinderat dreieinhalb Stunden lang. Eingangs zerstörte Bürgermeister Homann die Hoffnung darauf, dass der neue Kreisverkehr zwischen Köttmannsdorf und Sassanfahrt noch vor Weihnachten fertiggestellt werde. Die völlige Verkehrsfreigabe zeichne sich nun für die erste Januarhälfte ab. Eingeweiht werden soll der heiß ersehnte Verkehrsknoten dann im Frühjahr.
"Hohe Beete" auf dem Weg
Für die Flurabteilung "Hohe Beete" zeichnet sich ein dritter Bauabschnitt ab: Der Investor, die K & M Immobilien GmbH, will in mehreren Baukörpern 62 behindertengerechte Wohnungen schaffen, in denen sich einmal junge Familien ebenso wie Senioren wohlfühlen können. Bürgermeister Homann informierte dazu über erfolgreiche Grundstückverhandlungen und das Vorhandensein von bereits zehn Kaufinteressenten, obwohl für das Projekt noch gar nicht geworben worden sei. Deshalb drängte Homann auch, sofort den Bebauungsplan aufstellen zu lassen. Wenn man zuvor die Entwicklung der gesamten Fläche der "Hohen Beete" konzipieren lassen wolle, vergingen gut fünf Jahre. Die geplante "Mehrgenerationenresidenz" kommt Hirschaid mit Blick auf die alternde Bevölkerung aber sehr gelegen. Der Bebauungsplan wurde in Auftrag gegeben, man will keine Zeit verlieren. Am Ende stimmte der Marktgemeinderat schließlich der Erneuerung der Außenlagen des Friedhofs von Röbersdorf zu. Das Architekturbüro Barth & Nißlein schätzt die Kosten nunmehr auf 356 000 Euro. In einer Vorstufe war mal von über 500 000 Euro die Rede.