Annemarie Jörgensen versteht nicht, warum nicht mehr Senioren das Angebot nutzen. Während ihrer Zeit als Ärztin kopierte sie ihren Patienten oft Dehnungsübungen und machte sie ihnen auch vor.
Ihr war wichtig, dass Menschen die Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen und selbst etwas tun. Allerdings hält sie nicht sehr viel von Reha-Maßnahmen bei chronischen Erkrankungen. "Die Leute müssen täglich selbst was tun. Bei der Krankengymnastik wird oft zu wenig und zu Kompliziertes gezeigt", meint die ehemalige Ärztin.
Sie kennt das Problem vielbeschäftigter Menschen. Sie selbst hat drei Kinder großgezogen und eine Praxis geführt. Und jetzt im Alter hat auch sie Einschränkungen der Beweglichkeit.
Doch seit sie täglich übt, haben sich Erfolge eingestellt. "Ich komme die Treppe wieder in einem Zug hoch. Und meine Kinder sagen, dass ich aufrechter gehe", sagt Annemarie Jörgensen. Das bestätigt ihr auch Angelika Fuchs.
Ins Gespräch kommen
Außerdem fördere das die Kommunikation, sagen die beiden, denn man habe feste Termine und könne sich mit dem Übungsleiter oder mit den Kursteilnehmern austauschen. Die ehemalige Ärztin erzählt, dass sie früher immer im Ort zu Hausbesuchen unterwegs war. Jetzt komme sie nicht mehr so viel raus, denn einfach so zu anderen zu gehen, liege ihr nicht. "Im Übrigen passieren die meisten Unfälle im Haushalt. Daher kann man nicht früh genug mit den Übungen für Beweglichkeit, Kraft und Balance beginnen", meint Annemarie Jörgensen.
"Wenn man zum Beispiel einen Rollator hat, gibt man das Gewicht beim Laufen an den ab", erklärt Angelika Fuchs. Deshalb versuche man in der Sturzprävention, die Menschen vom Rollator wegzubringen, damit die Muskulatur aufgebaut werde und gute Körperspannung entstehe. "Im Alter baut die Muskulatur einfach ab", so Angelika Fuchs.
Geistige Arbeit
Sie empfiehlt den Klienten auch, mehr zu trinken oder auf gutes Schuhwerk zu achten. "Außerdem sind die Menschen gefordert und sind aufmerksam. Da wird auch geistige Arbeit geleistet", ergänzt Annemarie Jörgensen und weist darauf hin, dass Beweglichkeit auch Selbstständigkeit bedeute. Deshalb ist sie diszipliniert und macht jeden Tag ihre Übungen. Für sie ist die Sturzprophylaxe in Kirchehrenbach "eine segensreiche Einrichtung".