Hier schlägt das Herz der Energiewende

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Viel Technik ist im und am Gebäude des Stadtwerks in Haßfurt installiert, um Strom in Wasserstoff umzuwandeln. Der Kreistag-Umwelt- und Werkausschuss sah sich die Power-to-Gas-Anlage an. Foto: Klaus Schmitt
Viel Technik ist im und am Gebäude des Stadtwerks in Haßfurt installiert, um Strom in Wasserstoff umzuwandeln. Der Kreistag-Umwelt- und Werkausschuss sah sich die Power-to-Gas-Anlage an.  Foto: Klaus Schmitt

klaus schmitt Wie die Energiewende in die Tat umgesetzt wird, sah der Umwelt- und Werkausschuss des Kreistages Haßberge am Donnerstagnachmittag. Das Gremium...

klaus schmitt

Wie die Energiewende in die Tat umgesetzt wird, sah der Umwelt- und Werkausschuss des Kreistages Haßberge am Donnerstagnachmittag. Das Gremium besichtigte die Power-to-Gas-Anlage im Haßfurter Hafen.
Die zwei Millionen Euro teure Einrichtung hat das Stadtwerk in Haßfurt zusammen mit Greenpeace Energy geschaffen. Vor einem halben Jahr ging die Anlage in Betrieb. Sie läuft reibungslos, wie Alexander Derra vom Stadtwerk bei der Besichtigung bestätigte. Er zeigte dem Kreistag-Ausschuss, der unter Leitung von Landrat Wilhelm Schneider (CSU) zusammengetreten war, die Bauteile im Gebäude und außerhalb des Hauses am Hafen und erklärte das Konzept.


Pilotfunktion

Haßfurt verfolgt das Ziel, in der Energieversorgung autark zu werden. Die Power-to-Gas-Anlage, die Pilotfunktion hat und die einzige ihrer Art im Landkreis Haßberge und weit darüber hinaus ist, soll dazu einen Beitrag leisten.
Was geschieht hier? Der überflüssige Strom, der in Windrädern und Photovoltaikanlagen gewonnen wird, wird in der Anlage dazu genutzt, um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen. Der Wasserstoff kann in das Gasnetz eingespeist werden. In Haßfurt passiert das mit einem Anteil von fünf Prozent: Fünf Prozent Wasserstoff werden mit 95 Prozent Gas vermischt. "Dadurch spart man Erdgas", erläuterte Derra.
Die Anlage im Hafen liefert den Wasserstoff auch an einen benachbarten Betrieb. Der kann zehn Prozent Wasserstoff in sein Gas mischen.
Ziel ist auch, wie Derra erläuterte, den Energieträger Wasserstoff für weitere Anwendungen zu nutzen. Denn: Im Sommer besteht die Gefahr, dass das Haßfurter Stadtwerk auf seinem Wasserstoff sitzen bleibt, weil einfach weniger Energie benötigt wird. Es muss nicht geheizt werden.
Eine Möglichkeit wäre laut Derra, mit Wasserstoff Blockheizkraftwerke zu betreiben. Eine solche Technik soll entwickelt werden; bisher gibt es sie nicht.
Die Power-to-Gas-Anlage in Haßfurt hat eine Leistung von 1,25 Megawatt. Um allen überflüssigen Strom, der in Haßfurt über erneuerbare Energien erzeugt wird, in Wasserstoff umzuwandeln, wären laut Derra 15 solcher Anlagen erforderlich.