Es ist keine Stadt wie jede andere. Denn es gibt Dinge in Herzogenaurach, die es nirgendwo anders gibt. Sie glauben das nicht? Hier eine kleine Auswahl dieser Einzigartigkeiten.
Michael Busch
"Es ist eine Stadt wie alle anderen auch." Ein Spruch eines Touristenpärchens in der Herzogenauracher Innenstadt. Echt? Wie alle anderen Städte auch? Bei genauem Hinsehen stimmt das nicht. Herzogenaurach ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Dort gibt es Dinge, die im Landkreis Erlangen-Höchstadt einmalig sind.
Der Flugplatz
Der Flugplatz Herzogenaurach ist der einzige im gesamten Landkreis. Es ist ein so genannter Verkehrslandeplatz. Darum ist der Flugplatz täglich besetzt. Zugegeben: Bei schönem Wetter ist mehr los als bei schlechtem Wetter. Doch solange kein Nebel herrscht, kann der Besucher eine Vielzahl verschiedener Flugzeuge dort beobachten. Der Vorteil des Platzes ist, dass man sehr nahe am Geschehen ist. Man kann die Flugzeuge aus unmittelbarer Nähe starten und landen sehen. Ein Wanderweg führt (fast) direkt an der Start- und Landebahn vorbei.
Das Vorfeld ist einsehbar und man kann die Piloten bei den Vorbereitungen zum Flug beobachten. Wer Interesse an den Flugzeugen hat, bekommt auf Nachfrage auch gerne mal die Technik erklärt. In Begleitung mit einer mit dem Flugplatz und den Gefahren vertrauten Person können sogar die Flugzeuge aus nächster Nähe betrachtet werden.
Weiterhin ist der Flugplatz oft der Anflugpunkt für Rettungshubschrauber, um Patienten aufzunehmen.
Geschichte: Der 1951 gegründete Verein Aero-Club Herzogenaurach suchte 1960 eine geeignete Stelle für einen Flugplatz. Einen halben Kilometer nördlich der Stadtgrenze von Herzogenaurach wurde man damals fündig. Im Herbst 1961 wurde eine 700 Meter lange Grasbahn von den Behörden abgenommen, welche aber erst am 14. Oktober 1962 offiziell eingeweiht wurde. 1970 wurde der Flugplatz zum Verkehrslandeplatz ausgebaut.
Im Zuge dessen wurde auch die Bahn asphaltiert, die im Juni 1970 eröffnet wurde.
Der Mundartdichter
Es gibt viele fränkische Originale in Herzogenaurach. Aber ausgerechnet ein im Spreewald geborener und später zugereister ist das Original schlechthin. Klaus-Peter Gäbelein wurde am 1. Juli 1943 in Lübben geboren. Der ehemalige Realschullehrer und Direktor der Herzogenauracher Realschule ist Autor, Historiker, Kolumnist, Mundartdichter und Moderator mit einem Schwerpunkt auf fränkischer Geschichte und Brauchtum sowie fränkischer Mundart.
Der Besucher hat die Chance, ihn bei den Stadtführungen zu erleben, bei denen er auf die Besonderheiten und Einzigartigkeiten Herzogenaurachs hinweist. Er ist der Verfasser zahlreicher Werke zu Themen der Regionalgeschichte Frankens, dem fränkischen Brauchtum, sowie von Schulbüchern.
Seit 1981 schreibt Gäbelein regelmäßig für den Fränkischen Tag, seit 1992 die Glosse "Do dud dä fei deä Oäsch weh!"
Geschichte: Klaus-Peter Gäbelein kam am 1. Juli 1943 als Sohn einer sorbischstämmigen Spreewälderin und eines Oberfranken in Lübben im Spreewald zur Welt. Im April 1945 flüchtete die Mutter mit ihrem Sohn vor der Roten Armee nach Forchheim in Oberfranken, der Heimat seines Vaters, wo er aufwuchs und die Schule besuchte. Nach dem Abitur und dem Studium folgte 1969 die Übernahme in den Staatsdienst als Realschullehrer an der örtlichen Realschule in Hof. Als Moderator startete er als Stadionsprecher beim damaligen Zweitligisten Spielvereinigung FC Bayern Hof. Im Frühjahr 1975 ging es dann nach Herzogenaurach.
Zwei Welt-Sportfirmen
Es ist weltweit einzigartig.
Zwei Weltfirmen bilden nur wenige hundert Meter voneinander entfernt, in Sichtweite, das Zentrum der deutschen Sportartikelhersteller. Zwar schaffen es beide zusammen mit einem Umsatz von etwas über 20 Milliarden Euro nicht, den Weltmarktführer Nike mit 28,5 Milliarden Euro vom Thron zu stoßen, aber als Arbeitgeber in der Region sind die beiden Unternehmen hinter Ina-Schaeffler auf Platz 2.
Geschichte: Ein gemeinsamer Weg: 1920 beginnt Adolf Dassler gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf Sportschuhe zu produzieren; 1924 erfolgt die Gründung der Gebrüder Dassler Schuhfabrik in Herzogenaurach; ein Jahr später werden der erste reine Fußballschuh und der erste reine Laufschuh sowie erste Schuhe mit Stollen produziert. 1931 kommt der erste Tennisschuh auf den Markt. 1943 ist der Beginn der Produktion der Panzerabwehrwaffe Raketenpanzerbüchse 54. 1946 startet wieder die Schuhproduktion. 1948 kommt es zur Trennung.
Rudolf Dassler steigt aus der Firma aus und gründet Puma.
Ein Schriftzug
Die Leiterin des Amtes für Stadtmarketing und Kultur, Judith Jochmann, stellt fest: "Der zunehmende Wettbewerb unter Städten und Standorten um neue Einwohner, Unternehmen, aber auch Touristen wird immer härter. Da spielt die eigne Präsentation eine entscheidende Rolle." Unter anderem aus diesem Grund hat die Stadt einen Schriftzug, der so nicht nochmals zu finden ist. Und der schließt erstmal die Einmaligkeiten dieser Stadt ab.