"Die Störche sind da!" Ungewöhnlich früh machte die Nachricht am Wochenende unter den Anwohnern in der Lahmstraße die Runde. Doch die vermeintlichen Frühheimkehrer aus dem Süden entpuppten sich beim g...
"Die Störche sind da!" Ungewöhnlich früh machte die Nachricht am Wochenende unter den Anwohnern in der Lahmstraße die Runde. Doch die vermeintlichen Frühheimkehrer aus dem Süden entpuppten sich beim genaueren Hinsehen als "Hausbesetzer". Ein Nilganspaar zeigte gesteigertes Interesse am Storchenhorst in luftiger Höhe. Hausbesetzungen im Tierreich sind nichts Ungewöhnliches. Vor allem bei Höhlenbrütern kommt es immer wieder vor, dass eine robustere Art die angestammten Bewohner verdrängt. Doch bei Nilgänsen im Storchenhorst, da horcht selbst der Biologe auf. Wie der Name verrät, ist die Nilgans afrikanischen Ursprungs. In den letzten Jahrzehnten breitet sie sich in Mitteleuropa aus. Hinsichtlich ihres Nistplatzes sind Nilgänse wenig anspruchsvoll. Die Nester werden im Röhricht oder auch zwischen Felsgestein errichtet, manchmal auch in Höhen von 20 Metern über dem Erdboden. In Europa brütende Nilgänse nehmen auch Greifvogelhorste und Krähennester als Nistplatz an. Sobald die rechtmäßigen Besitzer des Storchenhorsts in der Lahmstraße aus dem Süden zurück sind, dürfte es allerdings mit dem Glück der "Hausbesetzer" schnell zu Ende sein. Einen angestammten Nistplatz aufzugeben kommt für ein Storchenpaar nur nach einem heftigen Kampf mit Artgenossen in Frage. Aber schon gar nicht wegen zweier Nilgänse. Im Bild: Ein Nilganspaar (links der Gander, rechts die Gans) hatn den Storchenhorst in der Michelauer Lahmstraße für sich entdeckt. Ob die "Hausbesetzer" damit erfolgreich sind, bleibt abzuwarten. Foto: Klaus Gagel