Haßberg-Kliniken: Ist die Grundversorgung überhaupt noch ohne Verluste möglich?

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Das Problem bei den Haßberg-Kliniken ist bekannt: Das Geld fehlt hinten und vorne. Seit Jahren schreibt das Kommunalunternehmen rote Zahlen. Bei zuletzt dre...

Das Problem bei den Haßberg-Kliniken ist bekannt: Das Geld fehlt hinten und vorne. Seit Jahren schreibt das Kommunalunternehmen rote Zahlen. Bei zuletzt drei Millionen Defizit jährlich, Tendenz steigend, zogen die Verantwortlichen im Landratsamt Haßfurt und die Klinik-Chefs Konsequenzen und begannen mit einem gravierenden Umbau der Klinik-Struktur. Das hatte auch Schließungen zur Folge: Mitte 2017 wurde das Krankenhaus in Hofheim dicht gemacht, es verblieben damit nur noch die Häuser Haßfurt und Ebern zur stationären Versorgung. Außerdem sollte Ende 2018 die Geburtsstation im Haus Haßfurt aufgelöst werden.
Das hatte der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken bereits im Mai 2017 entschieden, den Beschluss im Dezember aber wieder aufgehoben, weil der Freistaat Bayern mittlerweile ein Förderprogramm für Geburtsstationen im ländlichen Raum auf den Weg gebracht hat, das dem Haßfurter Haus zu Gute kommen dürfte - so die zumindest hoffnungsvolle Annahme der Verantwortlichen.
Am Dienstag tagte der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken in einer nichtöffentlichen Sitzung und sprach über die Entwicklung der Haßberg-Kliniken und ihre schwierige Aufgabe, die Grundversorgung in einem Flächenlandkreis (großflächige geografische Struktur, dünne Besiedlung) zu gewährleisten. Das war aus dem Kreis der Verwaltungsratsmitglieder zu hören.


Keine Auskunft

Eine offizielle Auskunft war dagegen nicht zu bekommen: "So aus der Sitzung heraus werde ich Ihnen nichts sagen", erklärte Haßberg-Klinik-Vorstand Wilfried Neubauer gegenüber dem Fränkischen Tag. Das liege daran, dass die Sitzung nichtöffentlich war - "wenn wir ein offizielles Statement" dazu abgeben wollten, "würden wir eine Pressekonferenz" einberufen.
Pressekonferenz in drei, zwei, eins...: Wie aus dem Kreis der Verwaltungsräte zu erfahren war, hat es sich bei den Treffen in den vergangenen Wochen immer darum gedreht, wie man die Grundversorgung im Kreis unter schlechten und jährlich mit den Krankenkassen neu auszuhandelnden Abrechungsmodalitäten gewährleisten könne. Verlustfrei sei das als Grundversorger ohne größeren Spezialisierungsgrad eigentlich kaum möglich, zumal nicht planbar. Beispiel Geburtshilfe-Förderung: Den Zuschuss gibt es unter anderem nur, wenn die Hälfte der Neugeborenen des Landkreises Haßberge auch in Haßfurt geboren wurde. Diese Quote verfehlte der Landkreis zuletzt. al