Ist das neue Ident-System eine Vorbereitung für die Abrechnung nach Gewicht? Nein, es geht nicht darum, den Müll künftig zu wiegen, wie viele Menschen vermuten. "Eine Verwiegung der Müllgefäße ist nic...
Ist das neue Ident-System eine Vorbereitung für die Abrechnung nach Gewicht?
Nein, es geht nicht darum, den Müll künftig zu wiegen, wie viele Menschen vermuten. "Eine Verwiegung der Müllgefäße ist nicht vorgesehen", heißt es dazu eindeutig vom Abfallwirtschaftsbetrieb. Bei der Müllabfuhr ändert sich nichts, auch nicht der Abfuhrturnus, denn mit 60-Liter-Tonnen als Standard nutzt der Kreis ohnedies schon relativ kleine Gefäße.
Was kostet die Installation des Systems? Welche Einsparungen erwartet man sich?
Auf 1,50 Euro taxiert der Abfallwirtschaftsbetrieb die Kosten pro Grundstück. Rund 300 000 Euro kostet die Ausstattung der Müllgefäße und der Müllfahrzeuge mit der neuen Technik in allen 26 Kommunen des Landkreises insgesamt.
Eine stattliche Summe, doch sie könnte sich rasch auszahlen. Landkreise, die solch ein Ident-System bereits installiert haben, fanden laut Abfallwirtschaftsbetrieb durch die Neuerung heraus, dass bis zu 15 Prozent der Mülltonnen nicht angemeldet waren. Der FT hat nachgerechnet: Wären es im Kreis Haßberge beispielsweise zehn Prozent unbezahlter Leerungen, so ergäbe sich für den Wirtschaftsbetrieb ein Schaden von rund 400 000 Euro im Jahr.
Kann der Landkreis mich über meine Mülltonne ausforschen? Bin ich jetzt der gläserne Müllentsorger?
Nein, der Datenschutz bleibt laut Abfallwirtschaftsbetrieb gewährleistet. Auf dem Etikett, das an die Seite der Tonne geklebt wird, finden sich lediglich die Grundstücksadresse, Angaben zu Behältervolumen und -typ sowie der Abfuhrturnus. Außerdem die Behälternummer sowie ein Strich- und ein QR-Code. Nur wer will, kann auf das Schildchen auch seinen Namen schreiben.