Gut oder schlecht: An der Distel scheiden sich die Geister

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Auf dem Grundstück in der Münnerstädter Lache verbreiten Disteln derzeit ihren Samen. Das gefällt nicht jedem. Foto: Heike Beudert
Auf dem Grundstück in der Münnerstädter Lache verbreiten Disteln derzeit ihren Samen. Das gefällt nicht jedem. Foto: Heike Beudert

Frühestens im Oktober oder November werden die von der Stadt ausgesäten Wildblumenwiesen gemäht. Dies betont der städtische Umweltreferent Klaus Schebler auf Anfrage dieser Zeitung. Er weiß, dass er s...

Frühestens im Oktober oder November werden die von der Stadt ausgesäten Wildblumenwiesen gemäht. Dies betont der städtische Umweltreferent Klaus Schebler auf Anfrage dieser Zeitung. Er weiß, dass er sich mit dieser Entscheidung nicht nur Freunde macht. Denn diese wird durchaus kritisch betrachtet.

Der Landwirt Franz-Josef Scheublein kann nicht verstehen, dass die Stadt die Bienenweide in der Lache in Münnerstadt nicht rechtzeitig mähen hat lassen. Auf der Wiese hat sich die Distel stark vermehrt.

Nach der Blüte verteilt sie nun ihren Samen in der Luft. "Das Feld hätte bereits vor mindestens einer Woche gemäht sein müssen", stellt Scheublein fest. Denn Disteln haben die Angewohnheit, dass sie sich gut verbreiten. Und der Samen überdaure rund 30 Jahre im Boden, weiß er. Als Landwirt, der statt Disteln Zeit seines Lebens Ackerfrüchte ernten wollte, kann er nicht nachvollziehen, dass sich die Pflanze ungehindert ausbreiten darf.

Klagen auch in Windheim

Franz-Josef Scheublein scheint mit dieser Meinung nicht alleine zu sein. Auch in Windheim werde darüber geklagt, erklärt Klaus Schebler, der dort Ortssprecher ist. "Ich weiß, dass sich die Leute aufregen."

Trotzdem sollen die Disteln stehen bleiben und dürfen ihren Samen verbreiten. Für Insekten und Vögel sei diese Pflanze momentan eine wichtige Nahrungsquelle, betont der Umweltreferent auf Anfrage dieser Zeitung.

Samen fürs nächste Jahr

In der Münnerstädter Lache, die als Grundstück für den Bau des Feuerwehrgerätehauses vorgesehen ist, wurde die Wildblumenwiese als Überbrückung ausgesät, bis gebaut wird. Nachdem Klaus Schebler davon ausgeht, dass es auch 2019 keinen Baubeginn geben wird, sei es gut, wenn die Pflanzen dort auch für das kommende Jahr aussäen können.

Gut sei die Initiative außerdem für das städtische Naturkonto, findet Schebler.