Im neu gewählten Stadtrat sind die kleinen Fraktionen noch kleiner geworden, während die CSU zwar leicht verliert, aber mit 13 Sitzen die stärkste Fraktion bleibt. Die FGL hat ihre Sitze nahezu verdoppeln können.
Ekkehard Roepert Am Sonntag kommentierte Udo Schönfelder (OB-Kandidat und CSU-Fraktionschef) die OB-Wahl, am Montag die Wahl des Stadtrates - doch der Tenor seiner Kommentare war identisch: Er sei zufrieden, wenn auch nicht hochzufrieden.
Am Sonntagabend war Udo Schönfelder zufrieden, die Stichwahl am 29. März erreicht zu haben. Gestern Nachmittag war er mit der Zahl der erreichten CSU-Mandate für den Stadtrat zufrieden.
Zwar ist die CSU-Stadtratsfraktion geschrumpft, von 16 auf 13 Sitze. Aber diese Zahl bilde nicht die tatsächlichen Verhältnisse ab, betonte Schönfelder. Denn bei der Wahl vor sechs Jahren hatte die CSU nur 14 Sitze gewonnen. Zwei Sitze waren durch "Wanderbewegungen" innerhalb des Stadtrates hinzugekommen, nachdem Günther Hammer und Reinhold Otzelberger von der SPD zur CSU gewechselt waren.
"So gesehen haben wir im Vergleich zur letzten Wahl einen Sitz weniger", sagte Schönfelder: "Das ist nicht schön, aber kein Beinbruch." Wie bei der OB-Wahl gelte bei der Stadtratswahl insgesamt: "Das bürgerliche Lager wurde etwas reduziert, der Amtsbonus von OB Kirschstein war wohl etwas stärker als gedacht."
Mehr als ein Trostpflaster
Was die künftige Stadtratsarbeit betrifft, will Schönfelder "noch stärker als bisher eine Schnittmenge mit den Grünen suchen". Deren "Erstarken" habe ihn beeindruckt, aber "nicht verblüfft".
Dieses Erstarken war für Annette Prechtel (gescheiterte OB-Kandidatin und Fraktionschefin der FGL) mehr als nur ein Trostpflaster für ihre Wahlniederlage vom Vorabend. Ihre Fraktion wächst von fünf auf neun Sitze. "Das freut mich riesig,", sagte Annette Prechtel gestern Nachmittag: "Das ist eine Bestätigung der Arbeit der letzten Jahre. Offenbar war es der Wunsch vieler, dass wir eine starke Stimme im Rat sind." Sie sehe sich bestätigt, betonte Prechtel, dass die Bürgerinnen und Bürger den politischen Stil und die politische Kultur der Grünen schätzten. Wenn es auch mit dem Grünen OB-Sessel nicht geklappt habe - "wir übernehmen mehr Verantwortung, dann eben in dieser Form".
Reiner Büttner, der Fraktionschef der SPD, war nicht überrascht über den Zuwachs der Grünen: "Ein bisschen war das ja prognostiziert. Ich gönn es ihnen: Es ist momentan eine Welle und die Grünen haben sie mit einem engagierten Wahlkampf genutzt." Was das SPD-Ergebnis betrifft, zeigte sich Büttner leidlich zufrieden. "Auf einen kleinen Zuwachs hatte ich schon gehofft."