Glasfasernetz wird auf sich warten lassen

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Zu einem offenen Glasfasernetz für alle Provider und alle Anwendungen riet Diplom-Ingenieur Siegbert Reuther von der NetConsulting Bad Staffelstein dem Geme...

Zu einem offenen Glasfasernetz für alle Provider und alle Anwendungen riet Diplom-Ingenieur Siegbert Reuther von der NetConsulting Bad Staffelstein dem Gemeinderat. Strullendorf holte sich seinen Rat, um die gesamte Gemeinde für die digitale Zukunft zu rüsten. Es ist eine Aufgabe für viele Jahre. Und wenn man denn nicht jede Straßen- oder Tiefbaumaßnahme nutzt, die Rohre für die Glasfaserleitungen zu verlegen, entstehen auch noch erhebliche Mehrkosten: Mit durchschnittlich 2500 Euro kalkulierte Reuther die Kosten eines Glasfaseranschlusses für ein Grundstück, wenn die Leitungen im Zusammenhang mit anderen Baumaßnahmen in die Erde kommen, andernfalls sei mit 4000 Euro zu rechnen. Der Grundstücksbesitzer müsse dann noch einmal rund 300 Euro aufwenden, um die Glasfaser von der Straße ins Haus zu führen.
Ein leistungsfähiges Glasfasernetz werde für eine Gemeinde in zehn bis 20 Jahren ebenso notwendig sein wie das Nervenkostüm für den Menschen, machte Reuther klar. Unter Nutzung der Bestandsleitungen solle die Gemeinde ihre weiteren Straßen-, Wasserleitungs- und Kanalsanierungsprojekte den schrittweisen Ausbau des Glasfasernetzes optimieren, riet der Fachmann.
Er ist überzeugt, dass diese Infrastruktureinrichtung von der Gemeinde in Eigenregie betrieben werden kann. Die Folgekosten hält Reuther für überschaubar - wenn niemand etwas kaputt mache.
Anders als kleinere Nachbargemeinden wie Pettstadt oder Altendorf, wo das Glasfasernetz in zwei bis drei Jahren verwirklicht sein wird, werden sich die Strullendorfer etwas länger gedulden müssen, bis alle am Glasfaser-Breitband hängen. Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) möchte dennoch die Zeit bis zur Nutzung des Netzes dadurch verkürzen, dass bei allen weiteren Tiefbauarbeiten die Leerrohre verlegt werden.


Terminplan vorgeschlagen

Christian Weghorn (CSU) fürchtete hingegen, dass "wir auf diesem Weg lange nicht ans Ziel kommen werden." Um energisch voranzuschreiten, empfahl Ingenieur Reuther einen Terminplan festzulegen, auch um Anfragen der Bürger beantworten zu können.