Schließlich sei der Ausbau des Nahverkehrs auch im Hinblick auf den Klimawandel äußerst dringend. Denn anders als bei der Energie, wo viele Fortschritte gemacht worden seien, steige der CO2 -Ausstoß bei der Mobilität weiter an. Für die Finanzierung seiner Ideen hofft er auf Förderung vom Bund, "anders lassen sich die Klimaziele gar nicht erreichen". Außerdem seien im Jahr 2019 etwa 500 000 Euro für den ÖPNV ausgegeben worden - und neun Millionen Euro für Straßen. Hier ließen sich Mittel verschieben.
...zur Mobilitätswende: Den Grünen den Arbeitsplatz-Abbau bei den Automobilzulieferern zuzuschieben, findet Fricke nicht fair. "Wenn es morgen keine Grünen mehr gibt, wird es den Verbrenner in zehn Jahren trotzdem nicht mehr geben." Man könne die Mobilitätswende mehr als Chance denn als Krise betrachten. "Es werden Arbeitsplätze wegfallen, aber neue entstehen." Der Psychologe will den Bürgern die Ängste nehmen.
...zum Steigerwald: "Ein Nationalpark wäre ein riesiger Gewinn: Die Natur freut sich, die Gastronomie freut sich, die Region wird aufgewertet", findet Fricke. Doch auch hier habe sich der amtierende Landrat zu wenig eingebracht: "Er sagt zwar, er sei dafür, aber hat 0,0 dafür gemacht."
...zum Bauen und Versiegeln: "Warum weist Frensdorf so viele Baugebiete aus?" - Die Frage wurde beim Grünen-Stammtisch gestellt. "Die Ideologie ,Wachstum, Wachstum, Wachstum' gibt es seit 50 Jahren in vielen Gemeinden", sagt Fricke. Doch Wachstum sei endlich, der Flächenfraß bedrohe immer mehr Arten und es entstünden hohe Folgekosten.
Gleichzeitig gebe es durch den demografischen Wandel weniger Menschen auf dem Land. Zwar könne das Landratsamt den 36 Gemeinden nicht vorschreiben, wie sie sich entwickeln sollen, "aber man könnte Beispiele vorgeben und gemeinsam Modelle für eine positive, nachhaltige Entwicklung erarbeiten".
Dafür wünscht er sich eine Wiederbelebung der Stelle des Kreisbaumeisters. Er könne nicht verstehen, dass diese zwei Mal ausgeschrieben, aber kein geeigneter Kandidat gefunden worden sei. "Es kann sein, dass sie zu niedrig dotiert ist. Dann müsste man darüber nachdenken, sie besser zu bezahlen." Aber geeignete Personen gebe es genügend, Fricke selbst kenne mehrere. Und die Stelle sei nötig, etwa auch für den sozialen Wohnungsbau. "Da ist in den letzten 15 Jahren nichts passiert. Das verstehe ich nicht, denn es wird mittlerweile gut gefördert."
Viele Gemeinden wie Stegaurach hätten zwar genügend Häuser, aber zu wenige günstige Wohnungen. Hier müsse mehr passieren.