Gemeinderat entscheidet über Privatweg-Streit und Glasfaserausbau

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Bald für Autos gesperrt Foto: Petra Malbrich
Bald für Autos gesperrt  Foto: Petra Malbrich

Die Navis der Paketdienstleister haben den Mühlenweg auf dem Schirm und auch während Straßensperrungen fahren die Autos über diesen Weg an ihr Ziel. Der Mühlweg ist ein Schotterweg, der sich im Privat...

Die Navis der Paketdienstleister haben den Mühlenweg auf dem Schirm und auch während Straßensperrungen fahren die Autos über diesen Weg an ihr Ziel.

Der Mühlweg ist ein Schotterweg, der sich im Privatbesitz einer anwohnenden Familie befindet, aber öffentlich gewidmet ist. Nun hat der viele Straßenverkehr auf dem Weg für Unmut gesorgt. Vor allem ist kein Begegnungsverkehr möglich, weshalb entgegenkommende Fahrzeuge auf die Wiese ausweichen.

Der Weg wird für Autos gesperrt

Nun wurde eine Einigung erzielt, teilte Bürgermeister Rudolf Braun im Gemeinderat mit. Im Fachjargon nennt sich das Umstufung des Mühlenweges von einem unbeschränkten in einen beschränkten Eigentümerweg.

In der Praxis heißt das, der Weg wird in Zukunft nur für Fahrräder und Fußgänger zulässig sein. Auch die Prozessionen der Kirche dürfen weiterhin über den Weg führen. Für den Fahrverkehr gibt es nur bei Straßensperrungen eine Ausnahme.

Dieses neue "Endprodukt" wird auch grundbuchmäßig so gewidmet. Ob Zeitungsausträger und Paketzusteller weiterhin den Weg nutzen dürfen oder, ob die Post zu Fuß zugestellt werden muss, kann der Eigentümer selbst entscheiden.

Glasfaser kostenlos ins Haus

Der Internetausbau schreitet auch in Weißenhohe voran. Die neue Gigabit-Richtlinie vom Staat macht es möglich. Einen Förderbescheid über 19 000 Euro hat die Gemeinde Weißenohe bereits zugesagt bekommen, wie Bürgermeister Rudolf Braun in der Sitzung verkündete.

Zudem erläuterte er die nächsten Schritte, damit es in Weißenohe bald keine weißen Flecken mehr gäbe und jeder in den Genuss von schnellem Internet käme. Zunächst prüfe die Telekom, welche Anschlüsse mit welcher Leitung in den jeweiligen Haushalten bereits vorhanden sind und wie viel Leistung sie erhalten können.

Es gibt bereits das Vectoring-Verfahren. Das bedeutet, die Datenübertragung in den alten Kupferleitungen wird beschleunigt, sofern das von den Haushalten beantragt wurde. Dann gibt es noch das Super-Vectoring-Verfahren mit höherer Übertragungsleistung. Nun wird also geprüft, welches Maximum mit den alten Leitungen erreichbar ist. Das fällt unter dem Begriff Bitraten-Analyse.

Als nächster Schritt findet die Markterkundung statt. Wer unter 160 Mbit nicht empfangen kann, kann einen kostenlosen Glasfaseranschluss bis ins Haus erhalten. Bei Freiberuflern, Selbstständigen und Gewerbetreibenden gilt eine Grenze von 200 Mbit.

Mit dem Weinberg, dem Sportheim und der Gräfenberger Wasserversorgung gibt es einige weiße Flecken, die so geschlossen werden könnten. 90 Prozent Zuschuss erhält die Gemeinde, zehn Prozent muss Weißenohe übernehmen.

Für die Planung wurde der Auftrag erteilt. Die dafür bereitgestellten 19 000 Euro Förderung wird die Gemeinde jedoch nicht brauchen, denn das Angebot beträgt nur 13500 Euro.

Mehrgenerationenspielplatz

Damit sich alle Generationen auf dem Spielplatz beschäftigen können, kauft die Gemeinde drei neue Spielgeräte. Balance- und Motorikspielgeräte sollen es werden - die auch Senioren helfen, Gleichgewicht zu trainieren. Die drei Bewegungsgeräte kosten samt Aufbau zwischen 16 000 und 18 000 Euro. Gefördert wird das mit 10 000 Euro aus dem Regionalbudget vom Wirtschaftsband A9.

Sanierung des Wassernetzes

Wassergast ist die Gemeinde bei der Betzensteingruppe für den oberen Dorfbereich bis Sollenberg. Eine Zweckvereinbarung über 10 000 Kubikmeter Wasser war getroffen worden. Entgegen der Aussage des Zweckverbands hat die Gemeinde Weißenohe diese Menge bisher erst einmal überschritten. Deshalb wird Weißenohe dort zunächst Wassergast bleiben. Die Betzensteingruppe saniert nun das Leitungsnetz in Sollenberg und fragte deshalb bei der Gemeinde an, ob sie sich an den Kosten beteilige. Der Gemeinderat signalisierte Bereitschaft an einer Kostenbeteiligung für die Verbindungsleitung von Sollenberg nach Weißenohe. Für alles Weitere will die Gemeinde erst das Angebot abwarten, denn über weitere Sanierungskosten ist noch nichts bekannt.