Garderoben statt Umkleiden, Proben statt Gymnastik

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Ein Teil der alten Sporthalle an der Schützenstraße wird weichen müssen für die Interimsspielstätte des Landestheaters, das ab 2019 saniert werden soll. Foto: Simone Bastian
Ein Teil der alten Sporthalle an der Schützenstraße wird weichen müssen für die Interimsspielstätte des Landestheaters, das ab 2019 saniert werden soll. Foto: Simone Bastian

Die Dreifachsporthalle am Anger sanieren oder abreißen? Diese Frage schien 2004 schon beantwortet: Die Halle sollte saniert und ertüchtigt werden. Doch dann...

Die Dreifachsporthalle am Anger sanieren oder abreißen? Diese Frage schien 2004 schon beantwortet: Die Halle sollte saniert und ertüchtigt werden. Doch dann kamen mehrere Dinge zusammen: Die Pläne, eine Multifunktionshalle auf der Lauterer Höhe zu bauen, daraus folgend die Diskussion ums "Neue Innenstadtkonzept" mit Bürgerentscheid 2007, der Bau der HUK-Coburg-Arena und die Diskussion um eine Sanierung des Landestheaters.
Klar war: Schon im Neuen Innenstadtkonzept hätte die Angersporthalle keine Chance mehr gehabt, denn damals war ja der Bau einer Multifunktionshalle am Anger vorgesehen. Als 2010/11 die "Ballsporthalle" (heute HUK-Coburg-Arena) auf der Lauterer Höhe errichtet wurde, geschah das auch, weil die Dreifachhalle am Anger für den Bedarf des HSC Coburg und - damals - der Volleyballer nicht mehr ausreichte. Die Ballsportvereine beanspruchten Hallenkapazität fürs Training; für Bundesligaspiele musste die Halle fernsehtauglich sein, und mehr Zuschauer sollten auch unterkommen.
Parallel dazu diskutierte der Stadtrat weiter über die Zukunft des Angers. Als klar war, dass sich kein Investor finden würde, der dort ein Kongress- und Veranstaltungszentrum samt Hotel auf eigene Kosten baut, stellte sich 2012 erneut die Frage, was mit der Angersporthalle geschehen solle: Sanieren oder neu bauen? Die Verwaltung plädierte für einen Neubau - der sei günstiger. Außerdem wurde entschieden, die Halle an die Ecke Bamberger-/Karchestraße zu setzen, weil der Bebauungsplanentwurf für den Anger ohnehin diesen Standort vorsieht.
Obwohl der Sportverband und die Schulleiter protestierten, fiel die Entscheidung für den Neubau im März 2013. Gleichzeitig wurde die Dreifachhalle am Anger erstmals als mögliche Interimsspielstätte während der Sanierung des Landestheaters ins Gespräch gebracht. Dass sie das wird, hat der Stadtrat 2016 beschlossen.
Am Donnerstag wird es im Stadtrat darum gehen, was es kosten wird, sie zu ertüchtigen: Der eigentliche Hallentrakt soll abgerissen und durch einen Behelfsbau ersetzt werden, der Bühne und Zuschauerraum aufnimmt. Der Trakt mit Umkleiden, Technik und Gymnastikraum soll erhalten bleiben. sb