Am "Tag des Heilpädagogischen Zentrums" gab es wieder viele glückliche Kindergesichter.
Lichtenfels — Darauf haben sich die Kinder und Jugendlichen des Wohnheims St. Michael schon seit Wochen gefreut. Der Schützenfestmontag ist der "Tag des Heilpädagogischen Zentrums".
Der ehemaligen Korbstadtkönigin und Schützin Ilka Engels ist es wieder gelungen, viele Schausteller zum Mitmachen zu bewegen. Diese spendieren Freifahrten, Freilose oder Freiwürfe und manch eine kulinarische Spezialität.
Amtierende Schützenkönigin
Ilka Engels organisiert seit 19 Jahren den nachmittäglichen Rundgang über das Schützenfest. "Eine verdammt lange Zeit", sagt Engels. Obwohl sie es zunächst nur einige Jahre machen wollte, hat Engels in all den Jahren nie ans Aufhören gedacht. Die Besonderheit: Heuer tat sie es in der Eigenschaft als amtierende Schützenkönigin und hatte sich wieder einige Überraschungen ausgedacht.
27 Kinder einschließlich ihrer Betreuer machten sich nach einer kleinen Stärkung auf dem Weg. Wasserspaß im Labyrinth verspricht das Aqua Velis. Ohne nass zu werden, hat der 13-jährige Leon das Fahrgeschäft durchlaufen. Dann hat es ihn in letzter Sekunde am Ausgang doch erwischt. Eine beachtliche Fontäne ergoss sich über den Jugendlichen. Spaß hat es ihm trotz Dusche doch gemacht. "Ansonsten kann ich mich nicht beschweren", sagt Leon und wischt sich lachend das Wasser aus dem Gesicht.
In die Bayern-Wippe dürfen Kinder unter acht Jahren nicht rein. Alle anderen kreischen vor Vergnügen, als das Fahrgeschäft beinahe senkrecht steht. Mit den Händen klammern sich die Jugendlichen am äußeren Rand der Wippe fest. Die Jüngeren fahren unterdessen eine Runde mit dem Kinderkarussell. Beim Autoscooter treffen sie sich wieder, denn hier dürfen alle fahren. Allerdings dürfen Kinder unter acht Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen fahren. Aber das übernehmen die Betreuer des Wohnheims und die Mitglieder der ausrichtenden königlich privilegierten Schützengesellschaft gerne.
Es fehlt am nötigen Kleingeld
"Ich bin gerne dabei", sagt Melissa Amon, die zum zweiten Mal dabei ist. Auch die 23-jährige Erzieherin freut sich über die Einladung der Schützen. Es mache Spaß, die Kinder glücklich zu sehen. Viele hätten im Alltag kaum die Möglichkeit, das Schützenfest zu besuchen. "Es fehlt ihnen am nötigen Taschengeld, für die Fahrgeschäfte", erklärt Melissa Amon.
Auch Einrichtungsleiterin Angelika Müller ist seit vielen Jahren dabei. Sie erinnert sich noch an die Zeit, als es einen jährlichen Wechsel zwischen Wohnheim und Tagesstätte gab. Damals waren es um die 22 bis 24 Kinder und Jugendliche einschließlich ihrer Betreuer. Heute besuchen im Schnitt allein 30 Kinder die Veranstaltung.
Weiter geht es zur Losbude, wo die Gruppe ihr Glück versuchen kann. Damit die Kinder ganz schnell erfahren, was sie gewonnen haben, reißt Betreuer Michael schon Mal die Perforation ab, damit die Kinder die Lose nur noch auffalten müssen. "Wir haben jetzt vier Wasserpistolen. Da werden wir morgen einen Riesenspaß im Garten haben", lacht Heilerziehungspflegerin Nele Daum, die alles in eine mitgebrachte große Tasche unterbringt.
Bei Häußers Galettes gibt es eine kleine Stärkung und eine kleine Pause. Dann geht es weiter. Am Ende des Rundgangs wartet ein Quiz auf die Kinder und Jugendlichen. Bevor der Bus die Gruppe wieder zurück ins Wohnheim bringt, gibt es noch ein Abendessen. Eines ist sicher: Die Kinder und Jugendlichen werden den Besuch des Lichtenfelser Schützenfestes noch lange in Erinnerung behalten.
gvö