Forchheim und Bamberg vereint

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Der Bamberger Vorsitzende Georg Kröppelt (links) und sein Forchheimer Kollege Alfons Galster besiegeln die Fusion. Foto: Pauline Lindner
Der Bamberger Vorsitzende Georg Kröppelt (links) und sein Forchheimer Kollege Alfons Galster besiegeln die Fusion.  Foto: Pauline Lindner
 

Aus den beiden Caritasverbänden wird einer. Die Verantwortlichen erhoffen sich von dieser Fusion Synergieeffekte. Für die Beschäftigten soll das keine negativen Folgen haben.

Die Caritasverbände Forchheim und Bamberg Stadt verschmelzen zu einem Verein. Seit bereits fünf Jahren ist Peter Ehmann der Geschäftsführer der bislang selbstständigen Organisationen. Geschuldet ist dieser rechtlich aufwendige Prozess der Struktur der Caritas in der Erzdiözese.

Selbstständige Träger

Im Erzbistum gliedert sich die Caritas in 15 Kreis- und Stadtverbände. Über ihr steht als Dachverband die Diözesancaritas, deren Mitglieder die Kreisverbände sind. Die einzelnen Verbände sind die selbstständigen Träger von Einrichtungen.

Seit 2010 läuft ein Verbandsentwicklungsprozess, der zukunftsfähige Strukturen schaffen soll. Ein Ausfluss daraus ist der hiesige Zusammenschluss. Die Kreisverbände, so Bambergs Vorsitzender Georg Kröppelt, sind eingetragene Vereine mit ehrenamtlichen Vorständen. Die Zahl der Vereinsmitglieder ist sehr unterschiedlich. Denn die heutigen Caritasverbände sind oft aus örtlichen Krankenpflegevereinen hervorgegangen, beispielsweise in Ebermannstadt.

Bamberger ist kleiner

Der Caritasverband für die Stadt Bamberg ist deutlich kleiner als der für Forchheim. Er entstand, als die Niederbronner Schwestern eine Pflegeeinrichtung in der Innenstadt nicht mehr betreiben konnten. Er hat heute 90 hauptamtliche Mitarbeiter und ein Haushaltsvolumen von rund vier Millionen Euro.

Ist die Verschmelzung ins Vereinsregister eingetragen, werden es 250 Mitarbeiter sein und der Haushalt zehn Millionen Euro, davon 1,2 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln, betragen. Er wird rund 17 000 Hilfesuchende in der Region erreichen. Der neue Verband führt die bisherigen ambulanten Dienste fort: die fünf Sozialstationen. Drei im Landkreis Forchheim mit zwei Tagespflegen und zwei in der Stadt Bamberg mit einer Tagespflege.

"Zwei kerngesunde Verbände", betonte Ehmann. Durch das Verschmelzen sollen die Ressourcen besser eingesetzt werden, insbesondere im praktischen Bereich bei Geräten und Versicherungen. Die Fusion erfolgte freiwillig, betonten Kröppelt und Alfons Galster, der Forchheimer Vorsitzende. Den besonderen Synergieeffekt sehen sie in der Übernahm von Konzepten, beispielsweise das Quartierprojekt Babenberger Ring in Bamberg für Ebermannstadt.

Nach der Eintragung ins Vereinsregister wird eine Mitgliederversammlung durchgeführt, bei der der neue Vorstand gewählt wird. Galster und Kröppelt treten bewusst noch mal an. Neu am rechtlichen Konstrukt ist ein Aufsichtsrat. Er soll mit je vier Mitgliedern aus den beiden ursprünglichen Vereinen besetzt werden.

Für die Mitarbeiter hat die Fusion keine negativen Auswirkungen, außer dass aus zwei Mitarbeitervertretungen nur mehr eine wird. Alle bestehenden Verträge gelten weiter. Für einige Mitarbeiter dürfte der Zusammenschluss, so Ehmann, sogar vorteilhaft sein.

Und zwar für die, die ihre speziellen Tätigkeiten schon heute in beiden Verbänden ausüben. Sie haben nur mehr einen Arbeitgeber, was steuerlich vorteilhaft ist.