Feuerwehr beschimpft

1 Min

Feuerwehrleute waren zur Stelle und löschten am Ersten Weihnachtstag einen Brand in Kulmbach - und mussten sich von aufgebrachten Autofahrern Beschimpfungen anhören.

Dagmar Besand

Mit einer solchen Reaktion hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht gerechnet, als sie am ersten Weihnachtsfeiertag zu Hilfe gerufen wurden, um einen Brand in der Burghaiger Straße in Kulmbach zu löschen. Während des Löscheinsatzes musste die Straße für den Verkehr gesperrt werden, wofür einige Verkehrsteilnehmer gar kein Verständnis hatten und die Feuerwehrleute "aufs Übelste" beschimpften.


Rücksichtslosigkeit wird bestraft

Ein Autofahrer fuhr sogar in der Gegenfahrbahn in die gesperrte Straße ein, weil er es "furchtbar eilig" hatte und seine Weihnachtsgans nicht verpassen wollte. Der 18-Jährige wurde wenig später von der Polizei gestellt und muss wegen seines rücksichtslosen Verhaltens mit einer Anzeige rechnen.
Einsatzleiter Michael Weich kann eine solche Reaktion nicht verstehen: "Die gesamten Wehrleute kamen auch um ihren Festtagsbraten oder mussten diesen aufgewärmt essen."
Für die Löscharbeiten an einer Wohnungsterrasse mussten Schläuche über die Straße verlegt werden, die deshalb von den Wehrleuten gesperrt werden musste, für die erste halbe Stunde des Einsatzes komplett, danach noch eine weitere Stunde halbseitig. Das brachte einige Autofahrer so in Rage, dass sie die Feuerwehrleute mit derben Kraftausdrücken beschimpften.
In den sozialen Netzwerken wurden der Vorfall vielfach geteilt und heiß diskutiert.
Dabei schossen auf einigen privaten Facebook-Seiten die Spekulationen ins Kraut: Sogar von einer Behinderung und Gefährdung der Feuerwehrleute war die Rede.
Einsatzleiter Michael Weich stellte im Gespräch mit der Zeitung klar: "Es waren vier Autofahrer, die Feuerwehrkollegen beschimpft haben, nicht dutzende. Es wurde aber zu keinem Zeitpunkt einer meiner Wehrleute gefährdet, wie man es in einigen unsachlichen Kommentaren lesen kann."
Durch den Brand entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 25 000 Euro. Nach ersten Ermittlungen der Polizei dürfte ein technischer Defekt die Ursache des Feuers sein.
Für die Feuerwehr gab es nach dem Aufräumen und Wiederaufrüsten ihrer Fahrzeuge übrigens nur eine kurze Pause. Schon am Abend wurden die Kulmbacher mit ihrem Löschzug zu einem weiteren Brandeinsatz gerufen.