Zehn Jahre Fernfahrer-Frühschoppen sind guter Grund das von der Verkehrspolizei Coburg, der Regierung von Oberfranken/Gewerbeaufsichtsamt, der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Fernfahrerseels...
Zehn Jahre Fernfahrer-Frühschoppen sind guter Grund das von der Verkehrspolizei Coburg, der Regierung von Oberfranken/Gewerbeaufsichtsamt, der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Fernfahrerseelsorge in der katholischen Betriebsseelsorge Bamberg getragene Jubiläum würdig im Sportheim zu gestalten. "Das ist eine Bewegung, die die Fahrer zusammenbringt", war das Credo von Norbert Jungkunz.
Pastoralreferent Norbert Jungkunz und Verdi-Bezirksvorsitzender Harald Kober ließen wissen, dass man sich immerhin im Jahr bis zu viermal trifft. "Reden über die eigene Situation kann entlasten", sagte Jungkunz, da die Politik sich der Lage der Fahrer überhaupt nicht bewusst sei. "Der Druck und die Billig-Konkurrenz aus dem Osten sind gewachsen, die den Speditionen Probleme bereiten und sie an den Rand der Existenz führen", ergänzte Kober. Das Dilemma daraus sei schlechte Bezahlung der Fahrer, doch ohne die Fahrer würde die Wirtschaft nicht funktionieren.
Jungkunz sprach das größte Problem der Fahrer an, den Zeitdruck. Das erzeuge Stress, der sich auf Körper, Geist und Gefühle oder das Verhalten negativ auswirke. Diese Stresssymptome könnten psychische Krankheiten hervorrufen. Abgebaut werden könne dieser Stress durch Pausen, Lenkzeitunterbrechungen, technisches Handeln oder auch durch Sport und lautes Singen. Bei jedem Stopp im Stau sollte die Oberkörpermuskulatur gespannt und wieder entspannt werden. "Seid dankbar, dass es sowas Wunderbares wie einen Lkw gibt", motivierte Jungkunz die zahlreichen Stammtischler.
Verdi-Sekretär David Merck erklärte, das Problem sei, dass der schlechtbezahlte Bereich in der Branche wachse und die Tarifbindung durch die zersplitterte Struktur der Unternehmen schlecht sei. Noch stärker als bei den Löhnen differieren die Bedingungen bei den Arbeitszeiten, wobei es häufig Konflikte mit Arbeitgebern gebe.
"Branche boomt"
Insgesamt habe die Logistikbranche in Deutschland drei Millionen Beschäftigte, die 250 Milliarden Euro erwirtschaften. "Die Branche boomt", so Merck, und es bestehe Fahrermangel. Kritisiert wurde, dass bei den Löhnen eine steigende Untertarifbezahlung eintrete.
Die Ziele des Treffens, durch den Informationsaustausch gegenseitiges Verständnis zu wecken, die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Partnerschaft im Straßenverkehr wirken zu lassen, wurden erreicht.