Erlöse sind längst am Boden

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Auf einer acht Hektar großen forstwirtschaftlichen Fläche oberhalb des Sommerbads will der Markt Wirsberg das Vertragsschutzprogramm "Wald" in Anspruch nehmen.
Auf einer acht Hektar großen forstwirtschaftlichen Fläche oberhalb des Sommerbads will der Markt Wirsberg das Vertragsschutzprogramm "Wald" in Anspruch nehmen.
Werner Reißaus

Gemeinderat  Ohne Fördergelder würde der Markt Wirsberg in seinem Gemeindewald nur noch draufzahlen.

Nur noch reine Theorie ist der seit Jahren festgelegte Hiebsatz im Wirsberger Gemeindewald. Das klang bei den Ausführungen von Anja Mörtlbauer am Dienstagabend im Marktgemeinderat durch. Die Forstbeamtin stellte dem Gremium den Jahresbetriebsplan 2022 und das Ergebnis des Jahresbetriebsnachweises für 2021 vor.

Mörtlbauer verwies auf das Forstbetriebsgutachten aus dem Jahr 2014, das die Grundlage für die Jahresbetriebsnachweise bildet. 2013 habe man eine Flächeninventur samt Aufnahme der Baumarten und Vorräte vorgenommen. Daraus sei auch der nachhaltige Hiebsatz festgelegt worden, der im Forstgutachten 2014 noch bei 465 Festmeter gelegen habe. Den Anteil an Nadelholz bezifferte die Forstbeamtin auf 61,3 Prozent.

Der Jahresbetriebsnachweis 2021 schließt mit einem positiven Betriebsergebnis von 11 482 Euro ab. Mörtlbauer machte deutlich, dass man zwar noch gut davongekommen sei, sich aber in Wirsberg an solche Ergebnisse gewöhnen müsse - und das, obwohl entsprechende Förderprogramme genutzt worden seien.

Einzigartige Kooperation

Die Expertin verwies hier auf den Gemeindewald am "Eifinger Berg". Dort habe man in einem bisher einzigartigen Kooperationsprojekt einen ehemaligen Fichtenforst in einen bunten, blühenden Wald verwandelt.

Die Kosten für Holzernte und Abtransport betrugen im vergangenen Jahr 4761 Euro, der Ertrag lag bei nur 3595 Euro. "Die Einnahmen aus dem Holzerlös werden weiterhin rückläufig sein, sie werden künftig überwiegend aus Förderprogrammen generiert", so Anja Mörtlbauer. Das gelte auch für den Jahresbetriebsplan 2022. Trotz steigender Holzpreise seien geringere Einnahmen zu erwarten. Hohe Kosten entstünden durch Pflege und Pflanzung, deshalb gelte es, Programme gezielt auszuschöpfen. Allein für die Bestandspflege setze man 21 500 Euro an, dem stünden Erlöse vor gerade einmal 9145 Euro gegenüber.

Mörtlbauer schlug vor, das Vertragsnaturschutzprogramm "Wald" für eine rund acht Hektar große Waldfläche an der Sommerleite oberhalb vom Schwimmbad zu nutzen. Das hätte den Vorteil, dass sich die Einnahmen beim Naturschutz im ersten Jahr um bis zu 6000 Euro erhöhen. Damit würde der Jahresbetriebsplan 2022 nur mit einem Minus von rund 3000 Euro abschließen.

Das Vertragsnaturschutzprogramm hat eine Bindefrist von zwölf Jahren. In dieser Zeit bleibe Totholz liegen. "Es ist ein langfristiges Projekt für eine ganze Generation", so Mörtlbauer. Das Gremium billigte das Vorgehen einstimmig.