Seit zehn Jahren ist der histori- sche Schienenbus nun schon als Rodachtalbahn unterwegs. Zukünftig soll er noch an einem wei- teren sanierten Bahnhof haltmachen können.
Ein ungewohntes Bild ist es längst nicht mehr, wenn der historische rote Schienenbus aus dem Jahr 1958 über die ebenfalls schon in die Jahre gekommenen Schienen gleitet - ein schönes hingegen nach wie vor. Seit zehn Jahren verkehrt die Rodachtalbahn nun schon zwischen Nordhalben und Steinwiesen. Genauer: Am 15. September 2007 nahm der elf Kilometer lange Abschnitt der ehemaligen Nebenbahn Kronach bis Nordhalben als Museumsbahn den Betrieb wieder auf.
Ein wahrer Grund zu einer Jubiläumsfahrt einzuladen - was die "Eisenbahnfreunde Rodachtal" am Wochenende auch taten. Deren Vorsitzender, Ralf Ellinger, erinnerte in einem kurzen geschichtlichen Rückblick an den Kauf der Strecke am 22. Dezember 2004. Zuvor wurde darüber zehn Jahre lang mit der Deutschen Bahn verhandelt.
Überprüfungen gehen ins Geld
Als nächster Schritt musste die über viele Jahre stillgelegte Strecke wieder verkehrstüchtig gemacht werden, was drei Jahre in Anspruch nahm. In dieser Zeit habe man viel Zeit, Geld und Freizeit investiert, betonte Ellinger. In den vergangenen zehn Jahren habe man dann die Bahnhöfe in Dürrenwaid und Steinwiesen wieder auf "Vordermann" gebracht. Große Investitionen stünden vor allem bei den Überprüfungen an, schließlich gelte es, die Brücken und Gebäude durch den Verein instand zu halten.
Der Nordhalbener Bahnhof befinde sich noch in Privatbesitz, Ziel des Vereins sei es aber, diesen zu erwerben und mit finanzieller Unterstützung wiederzubeleben. Der weitere Stellvertreter des Landrats Bernd Steger (FW) bezeichnete die Museumsbahn als "Erfolgsmodell für den Tourismus im Frankenwald".
Einen Namen gemacht
Das Team um Ralf Ellinger bringe viel Herzblut in die Museumsbahn ein. Im Auftrag von Landrat Klaus Löffler (CSU) überreichte er als Geschenk zum Jubiläum einen Scheck. Nordhalbens Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) erinnerte an die vielen Skeptiker in der Anfangszeit. Zwischenzeitlich habe sich die Museumsbahn einen festen Namen gemacht und ziehe viele interessierte Fahrgäste an.
Daher wäre es wichtig, den um 1900 erbauten Bahnhof zu sanieren. "Wir sind Hobbyeisenbahner und wollen die Region attraktiver machen", sagte Ralf Ellinger. Zufrieden zeigte er sich über das bisher erreichte und dankte allen Helfern für das gezeigte Engagement.
Die hatten vor Ort, am Bahnhof in Nordhalben, ein buntes Programm auf die Beine gestellt. . Denn es konnte nicht nur in die Bahn, sondern auch in eine Pferdekutsche eingestiegen werden, um damit eine Rundfahrt ins romantische Rodachtal zu unternehmen.
Im ehemaligen Empfangsgebäude stellte die Modellbahngruppe des Vereins zudem die Rodachtalbahn im Maßstab 1:87. In der Größe "Spur 1" drehte hingegen am Bahnhof Dürrenwaid eine Modellbahn ihre Runden. Dort konnten dann auch jene Oldtimer besichtigt werden, die an beiden Tagen die erste Fahrt von Steinwiesen bis Dürrenwaid begleiteten.