Emil Ziegler wurde 90

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Der Jubilar Emil Ziegler Foto: hw
Der Jubilar Emil Ziegler  Foto: hw

Eigentlich wollte er Lehrer werden, allerdings hat ihm der Krieg einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das sagt Emil Ziegler, der am 14. Juli in Brüx/Sudetenland, heute Most, geboren wurde und am S...

Eigentlich wollte er Lehrer werden, allerdings hat ihm der Krieg einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das sagt Emil Ziegler, der am 14. Juli in Brüx/Sudetenland, heute Most, geboren wurde und am Sonntag seinen 90. Geburtstag feierte. "Meine Heimat liegt weit entfernt", sagt der Jubilar. Luftlinie sind es 220 Kilometer. Dennoch: "Eigentlich hatte ich eine schöne Zeit, vor allem nachdem ich in Rente war."

Emil Ziegler ist an seinem 90. Geburtstag humorvoll, macht mit jedem Gratulanten erst einmal ein Späßchen, bevor er die Glückwünsche entgegennimmt. Besucht hat er die Bürgerschule in seinem Heimatort und später eine Schule für Lehrer. Aus dem Berufswunsch wurde nichts.

Er blickt etwas betrübt, als er sagt: "Mein Vater starb 1945 in Tschechien; wie, weiß ich bis heute nicht." Er selbst war in Tschechien über eineinhalb Jahre eingesperrt und kam am 15. Mai 1946 nach Fierst bei Ebern. Dort war er allerdings nur kurz.

Schon am 24. Mai 1946 kam er nach Geroldswind zu einem Landwirt. Gearbeitet hat er damals in der Gaboldsmühle, wo er, wie er schildert, "Nähkästla" gebaut hat.

Auch nach Schwandorf/Oberpfalz hat es ihn verschlagen, nachdem er in der näheren Umgebung keine Arbeit gefunden hatte. 1976 hat er in Altenstein ein Haus gebaut. "Das steht immer noch." Bis zu seiner Rente im Juli 1987 arbeitete er bei der Firma Kugelfischer in Ebern.

Emil Ziegler lebt in zweiter Ehe zusammen mit seiner Frau Frieda seit Oktober 2017 im Therese-Stählin-Haus in Maroldsweisach, wo er sich seinen Worten zufolge wohlfühlt. Er hatte eine Schwester, die schon verstorben ist. Mit seiner ersten Frau hatte Emil Ziegler drei Kinder, mit seiner zweiten Frau einen Sohn. An seinem Geburtstag konnte er auch die Glückwünsche seiner vier Enkel und vier Urenkel entgegennehmen.

Der Jubilar war in den Sportvereinen in Altenstein und Maroldsweisach und er ist seit 45 Jahren Mitglied bei der SPD. Ein "Parteigenosse", Bürgermeister Wolfram Thein, war mit Gemeinderätin Melanie Gräbner aus Altenstein zur Gratulation gekommen, um dem Jubilar die Glückwünsche zu überbringen. Kurt Hemmer gratulierte für die Kirchenstiftungen Maroldsweisach und Geroldswind. hw